UCON ACROBATICS: 20 Jahre standhaft fair und grün

2021 feiern die Gründer von Ucon Acrobatics ihre 20-jährige Firmengeschichte. Es ist der Pionierweg einer Berliner Company, die von Anfang an auf „green & fair“ setzte und damit reichlich Gegenwind standhalten musste.

Es waren einmal zwei Allgäuer Teenager, ein passionierter und ein professioneller Inline-Skater, die hatten den unbedingten Traum vom eigenen Label. Sie sparten Geld für einen Flug zu den Messen in den USA und schnappten sich die T-Shirts von LRG als Inbegriff von Coolness und Style-Vorbilder. Aus den ersten T-Shirt-Drucken daheim im Keller wurde eine kleine Kollektion, die sie bald in Polen professionell produzierten – unter persönlicher Aufsicht, mit dem Schlafsack auf dem Fußboden. 

Das war die Geburtsstunde von Ucon Acrobatics vor exakt 20 Jahren. Was Jochen Smuda und Martin Fussenegger damals neben der Schule bzw. aus dem Kofferraum des Autos ihrer Eltern vertrieben, entwickelte sich rasch zu einem Szene-Brand, das in den angesagten Skate-Shops nicht fehlen durfte.

Der Name Ucon Acrobatics war eine jugendliche Erfindung, ein Acronym für Urban Conquest – der Städte-Eroberung durch die Akrobatik des Street-Skating. Für die beiden Gründer steht ihre Marke bis heute für das „Bigger Picture“ einer Welt, die ein Kaleidoskop von Kulturen bietet. Sie setzen auf Abenteuer im Alltag und auf Balance und Leichtigkeit ebenso wie auf Qualität und Werte.

 

Als Streetwear den Fashion-Markt eroberte

Das Logo entwarf Martin während seines Produktdesign-Studiums selbst. Jochen kümmerte sich schon früh um Vertriebswege und Marketing. Mitte 2008 zogen die beiden nach Berlin, um ihr cooles Brand entsprechend voranzutreiben. Die Jungs vom Land hatten mitten in der Stadt einen echten Kuhstall aufgetrieben. Der verlangte zwar noch reichlich Ärmel-Hochkrempeln bis er wirklich benutzbar war, beherbergt aber noch heute die ganze Firma – vom Büro über den Showroom bis hin zum Fotostudio.

Flexibel wie das familiäre Team von Ucon Acrobatics auf die Entwicklungen im brandneu erblühenden Streetwear Fashion-Markt reagieren konnte, wurde das Berliner Label rund um den Globus schnell ein Begriff und rekrutierte sich wahrlich treue Freunde in der Branche. Vertriebspartner, die die „Ups & Downs“ der beiden Jungunternehmer begleiteten, denn, so berichten sie heute, standen sie nicht nur einmal „mit dem Rücken zur Wand.“ Und doch ging es irgendwie immer weiter.

 

Nachhaltigkeit vor 10 Jahren? Kein Thema.

Die große Herausforderung war ihre eigene Ethik, der Werte-Anspruch an die Herstellung. „Grüne“ Material-Herkunft und menschenwürdige Produktionsbedingungen waren ihr Anliegen in einer Zeit – wir reden von 2010 –, in der auf dem breiten Markt Nachhaltigkeit noch wenig bis gar kein Interesse fand. Ganz zu schweigen von der Bereitschaft, in kleine, konsequent faire Firmen entsprechend mehr zu investieren.

Mit den ewigen Diskussionen um Rabatte und Margen verging Martin und Jochen die Lust an der Fashion-Branche. 2015 launchten sie ein kleines Sortiment an Taschen und Rucksäcken. Und siehe da, zur Überraschung aller Beteiligten wurden diese Stücke absolute Selbstläufer. Denn in der Accessoire-Nische reagierte der Markt höchst erfreut auf das minimalistische Design, die neuartigen Silhouetten, Details und avantgardistischen Materialien.

 

Coole Kampagnen & Kooperationen mit Künstlern.  

Plötzlich richtete sich die Aufmerksamkeit auf ihren künstlerischen Werbe-Ansatz, die ständigen Kooperationen und Charity-Projekte mit talentierten Artists, Fotografen und angesagten Szene-Brands. Jetzt kommt sie zum Tragen, die Nachhaltigkeit d. h. konsequent transparente Produktion entlang der Richtlinien von Fair Fashion: Ucon Acrobatics vertreibt mittlerweile in über 30 Länder.

Produziert wird interessanterweise in China. Martin hat dort durch monatelange persönliche Anwesenheiten ein Team von vertrauenswürdigen Partnern aufgebaut. Mit diesen like-minded Spezialisten in Asien kann Ucon seinen Werte-Kodex durchsetzen und lässt ihn zusätzlich von PETA, myclimate, B Corp und Save the Children kontrollieren.

 

Unverwüstliche Essentials für die Urban Nomads.

Die interne „Fair Fashion Guideline“ fokussiert Korruptionsbekämpfung, Umweltschutz, keine Ausbeutung von Kindern sowie angemessene Arbeitszeiten. Auch auf die ständigen Upcycling-Innovationen kann das weiterhin familiär kleine Team, akrobatisch schnell und effizient reagieren bzw. sich damit spielen und ausprobieren. In erster Linie werden synthetische, recyclte PET-Fasern verwendet – frei von Giftstoffen, Bleichmitteln und Schwermetallen. So kann sich die Zielgruppe der „Urban Nomads“ auf die gesunde Strapazierfähigkeit ihrer Alltagsessentials verlassen.

Wenn Jochen Smuda und Martin Fussenegger dieses Jahr ihre 20-jährige Firmen-Geschichte feiern, so sind sie ein ermutigender Beweis, dass auch oder gerade die kleinen, souveränen Unternehmen zur Bewusstseinsentwicklung unserer Gesellschaft beitragen. Wir gratulieren den standhaften Pionieren einer neuen Riege von green & fair Companys. // Uta Gruenberger 

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