Recap der Messen und Konferenzen Januar 2019

Jede Saison lockt die Berliner Modewoche das Fachpublikum mit Konferenzen und Messen in die Hauptstadt. Hier ist ein Rückblick der Fashion Week im Januar:

Ein Rückblick auf die Konferenzen im Januar 2019

Sustainable Fashion und Fashion-Tech sind die Kernthemen in der Berliner Modeszene. Dementsprechend können sich Interessenten und Experten der Branche auf den Konferenzen zu den beiden Kernthemen informieren und sich von den zahlreichen Talks und Präsentationen der international renommierten Speaker inspirieren lassen.

#Fashiontech

Die #Fashiontech fand am 15. Januar 2019 im Rahmen der Berlin Fashion Week statt und inspirierte mit vielen Technologieorientierten Talks und Präsentationen. Es fing alles mit der Einleitung „Fashioning the Future“ von Ole Tillmann, Anita Tillmann und Michael Stracke an. Es ging mit mehreren Talks und Masterclasses weiter, die sich hauptsächlich mit dem Thema „How to transform your organization“ befassten. Die Konferenz war in vier verschiedene Kategorien aufgeteilt: #LISTEN!, #LEARN!, #EXPERIENCE! und #BUSINESS!. Die internationalen Experten hielten zu diesen Kategorien ihre Keynote-Präsentationen und luden das Publikum anschließend zum Networking und zum Austausch mit Rednern und anderen Zuhörern ein. Die interaktiven Masterclasses fanden neben dem Konferenzbereich, im Kraftwerk Berlin statt. Hier konnten die Besucher ihr Know-How erweitern, Neues lernen und Fragen stellen. Im Ausstellungsbereich wurden für die Besucher innovative Fashion-Tech-Produkte ausgestellt. Auf der Bühne und auch in den Workshops ging es hauptsächlich um die Veränderungen und Digitalisierung der Branche. Sebastian Klauke, CDO der Otto Group, war der erste Redner auf der #Fashiontech und sprach über die Digitalisierung des deutschen Handels- und Dienstleistungskonzerns. Otto zählt zu den weltweit größten Unternehmen im e-Commerce Bereich und stellt ein Paradebeispiel eines Erfolgserlebnisses durch Digitalisierung dar.  Ein weiteres Beispiel präsentierte die Influencerin und Creative Director ihres gleichnamigen Modelabels, Justine Leconte. Sie zeigte dem Publikum auf, wie sie es geschafft hat, ohne jemals für Views zu zahlen, die Abonenntenzahl ihres YouTube-Channels innerhalb von nur drei Jahren von 0 auf 400.000 anwachsen zu lassen.

Fashionsustain, die Neonyt-Konferenz

Das Thema Nachhaltigkeit wurde am darauffolgenden Tag unter die Lupe genommen. Am 16. Januar 2019 fand die Neonyt-Konferenz Fashionsustain, im Kraftwerk Berlin statt. Alles drehte sich hier um Nachhaltigkeit in der Mode und das Kernthema dieser Saison: Wasser. Reporterin, Vanessa de Lacaze, moderierte die gesamte Konferenz. Um 10.30 Uhr leiteten Neonyt-Showdirector Thimo Schwenzfeier und Nachhaltigkeitsexperte Max Gilgenmann mit einem gemeinsamen Vortrag über das Kernthema Wasser, die Konferenz ein. Besonders beeindruckte die Keynote-Präsentation von Clare Press, Editor-at-Large für Nachhaltigkeit bei der Vogue Australia. Der Titel ihrer Präsentation lautete: „We are Water. Inspiration and Respiration for Fashion“. Mit einer sehr emotionalen Ansprache machte sie deutlich, wie wichtig Wasser für unseren Planeten ist, und dass diese Ressource nicht verschwendet werden sollte. Im Laufe des Tages fanden mehrere sogenannte Off- und Onstage-Sessions statt, in denen das Thema von Vertretern verschiedener Unternehmen debattiert wurde. In den Pausen hatten die Besucher die Möglichkeit, sich mit den Rednern auszutauschen und ihre Fragen zu stellen.

Ein Rückblick auf die Messen im Januar 2019

Im Rahmen der letzten Saison der Berlin Fashion Week fanden sechs Modemessen statt, die nach verschiedenen Konzepten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Spezialisierungen Mode und Lifestyle-Produkte für Fachbesucher und Einkäufer ausstellten. Nachhaltigkeit und faire Mode spielte nicht nur auf den Konferenzen eine wichtige Rolle, sondern auch auf den Messen.

Premium

Vom 15. bis 17. Januar öffnete die Premium ihre Pforten für deutsche und internationale Industrie-Experten, die mehr über Mode und die neuesten Trends erfahren wollten. Die Location in der Luckenwalder Straße lockte mit einem neuen Hallenkonzept und Floorplan. In sogenannten Brand-Welten, wurden Marken nach bestimmten Kriterien zusammengefasst. Für höherpreisige Marken-Segmente konnten Besucher zum Beispiel die Sophisticated Contemporary Halle aufsuchen. Zusätzlich gab es kuratierte Key-Looks, Key-Stories und Key-Items an den Ständen, welche den Einkäufer bestmöglich abholten und insgesamt zu einem emotionaleren Ausstellungserlebnis führten. Somit war die Messe trotz hoher Besucherzahlen fokussierter und klarer als die Jahre zuvor.

Auch auf der Premium sollten die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommen. Unter dem Motto: “Stop Talking, Start Acting” haben das nachhaltige Label ECOALF und der Installationskünstler Juan Garaizabal im Hof vor dem Haupteingang, neben ihrer Kollektion auch ihre Mission präsentiert. Auf der Kunstinstallation prangt der Leitspruch “Because there is no Planet B”.

Show & Order X Premium

Als Nachbar der Premium präsentierte sich die Show & Order auf sechs Etagen im Kühlhaus. Das verspielte und warme Ambiente wurde unterstrichen durch die vielen Lifestyle-Produkte aus den Bereichen Interior, Accessoires und Mode. Wie durch eine Galerie, zog man durch die nach Metropolen benannten Floors und ließ sich von den verschiedenen Geschichten der Brands inspirieren.

Seek

Neben Street- und Urbanwear gab es dieses Jahr auch Kuchen und Prosecco. Nicht weil die Seek plötzlich zur Food-Messe konvertierte, sondern 10-jähriges Jubiläum feierte und seinen Besuchern die Nachmittage am Dienstag und Mittwoch zum Dank für tolle Jahre versüßte. Aus diesem Anlass vergrößerte SEEK auch die Trade-Union mit neuer Fläche im Foyer, was die Business Möglichkeiten weiter verbesserte und bei Besuchern und Ausstellern besonders gut ankam. Autonomie, Anti-Trend, Neuerfindung, wie auch Tradition, spielten in dieser Saison wieder eine elementare Rollen und spiegelten sich in den Ausstellungskonzepten der Brands wieder.

Panorama

Im Vergleich zur letzten Wintersaison verkündete die Panorama für Januar einen deutlichen Besucherzuwachs. In insgesamt neun Hallen und auf 3 Etagen stellten rund 600 Brands ihre  Kollektionen für Herbst und Winter 2019/2020 vor. Der neue Fokus der Modemesse lag auf der Digitalisierung und Emotionalisierung der Angebote.

Nach Messeschluss am Donnerstag verkündete Panorama-Chef, Jörg Wichmann laut Tagesspiegel, es werde für künftige Modewochen über eine gemeinsame Location aller Messen, möglicherweise auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tempelhof nachgedacht.

Selvedge Run

Auch die Selvedge Run profitierte vom Besucherrekord der Panorama. Erstmalig fand sie in dieser Saison unter dem Dach der Panorama statt, was wohl vor allem positive Effekte hatte. Als separates Segment in der Eingangshalle der Großmesse Panorama wurden zusätzlich zum spezialisierten Fachpublikum auch einige der Panorama-Besucher auf die Brands der Selvedge Run aufmerksam. Der Spartenmesse für Handcrafted- und Denim-Wear hat die Fusion, Experten zufolge nicht geschadet.

Neonyt

„Gemeinsam Mode verändern”, so lautet das Motto der globalen Plattform für Nachhaltigkeit, in der Saison für Herbst/Winter Saison 2019/2020. Die Neonyt vereint mit ihrem neu entwickelten Konzept den Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin. Das Thema Nachhaltigkeit stand weiterhin im Mittelpunkt. Auf der Messe stellten 150 internationale und nationale “Sustainable Brands”, vom 15. bis zum 17. Januar ihre Mode-Innovationen und fairen Marken, im Kraftwerk Berlin aus. Unter dem Dach der größten, Business-Veranstaltung im Bereich nachhaltiger Mode, fand am 16. Januar zusätzlich die Neonyt Konferenz, Fashionsustain statt.