DAWN DENIM: 100 Punkte für ehrliche Nachhaltigkeit

Lasst uns neu beginnen, jetzt ist die Zeit für den Neuanfang!

Der Name des jungen Jeans-Labels Dawn Denim ist als wortwörtlicher Aufruf konzipiert und mit noch mehr Ernsthaftigkeit als Aufbruch in eine wirklich ehrliche Fair Fashion-Ära gemeint. Im Idealfall die „Blaupause für ein substanziell nachhaltiges Geschäftsmodell“ wollen Ines Rust und Marian von Rappard mit ihrer vor fünf Jahren in Berlin gegründeten Company sein.

Weil er in Saigon, Vietnam, eine eigene Textil-Fabrik betreibt, so erläutert der dynamische Produzent und Label-Gründer offen, hat er es als bislang einziges Unternehmen geschafft, im Performance Check der Fair Wear Foundation von 100 Punkten ausnahmslos alle zu erfüllen. Die Anfertigung in der eigenen Factory macht es Dawn Denim möglich, einen neuen Standard zu setzen und vielleicht tatsächlich ein Vorbild an Umweltbewusstsein, Fairness und Transparenz zu sein.

Das Engagement und die Experience als Mode-Hersteller ist durch die Berufslaufbahn von Marian von Rappard und Ines Rust über Jahre gereift. Marian von Rappard ist in Saigon seit vielen Jahren auch Produzent für andere Label. Er hatte mehr als eine Gelegenheit, hinter die Kulissen der üblichen Fabrikation von Fashion mit ihren miserablen Arbeitsbedingungen und katastrophalen Klima-Belastungen zu schauen.

 

„Und irgendwann war der Punkt von ‚Enough is enough!‘ erreicht.“

Mit Mode-Designerin und Wahlberlinerin Ines Rust gründete Marian von Rappard 2015 die Jeans-Brand Dawn Denim und entschied sich vor zwei Jahren für den Standort Berlin – glücklich, nun in der Aufbruchstimmung der Sustainability Szene hier zu wachsen und in einer Community von Diversität, Engagement und Innovation aktiv zu sein.
„Fair fits better“ lautet der Slogan von Dawn. Und Fairness bedeutete für die beiden Neueinsteiger auch: ehrlich in jeder Hinsicht. Nämlich auch in Bezug auf „Das können wir (noch) nicht.“ oder „Da sind wir noch ausbaufähig!“ zu sein. Greenwashing und großartiges Marketing-Gedöns um eigentlich selbstverständliche Sorgfalt im Betrieb ist den beiden explizit zuwider.
Die entsprechende Transparency bedeute für das Unternehmen, dass ununterbrochen der Qualitätsstandard der Rohmaterialien – wie zum Beispiel die Bio-Baumwolle oder der Hanf für den Denim-Stoff – aber auch die Arbeitsbedingungen der Werksangestellten kontrolliert werden.

Holistische „True Cost“ Ermittlung für den ehrlichen Erfolgsindex.

Das ist eine der vordringlichsten Aufgaben und der KPI-Ansatz von Dawn Denim, um gerne auch der Branche die Machbarkeit, wie auch die Herausforderung von Fair Fashion Produktion und Logistik aufzuzeigen. „Wir müssen im Grunde damit beginnen, die Nachhaltigkeit als unverrückbare Unternehmenshaltung und Basis aller Geschäftsaktionen von Grund auf neu zu definieren.“

Ehrlich zu sein, heißt für Dawn Denim aber auch, die eigene Community zu kreativem Mittun einzuladen. Beispielsweise wenn es darum geht, die von Instagram-Followern angeregte Diversität von Passformen und Größen der Jeans zu entwickeln. Wie die Komforthose für extra curvy Ladies geschnitten sein muss, dafür müsse noch Know-how gesammelt werden, reagiert das Team von Dawn auf entsprechende Kommentare. „Aber, wie wär’s, wenn wir das gemeinsam – sprich: mit euerm Input – anpacken?“ Et voilà, im Handumdrehen ist eine neue Markt- und Zielgruppen-Ermittlung gemacht und etwas Inspirierendes ins Rollen gebracht.

Circularity als Trittbrett für neue Kreativität und innovatives Marketing.

Auch der Produktionsabfall, also jene aussortierten Dawn Jeans, die beim Quality Check in der Fabrik normalerweise direkt in der Mülltonne landen, finden mittlerweile ihre kreative Zweitverwertung bzw. Umwidmung zur „Leinwand“ für die Stickereien von Embroidery-Künstlerin Sofia Holt. Die geborene Schwedin stopft und überstickt die kleinen Fehler an der Makel-Ware mit phantasievollen Mustern, Figuren, Icons und Messages. „Art on broken Pieces“ heißt diese Dawn Aktion, die zu einer eigenen Kollektion wurde und so großen Anklang fand, dass für die zweite Runde der Kollektion ein kleines Stickerei-Atelier in Saigon engagiert werden konnte.

Damit ein persönlicher Bezug zu den Verschöner*innen in der Ferne Asiens entsteht, wurde die „Tip me“ Initiative an Bord geholt. Auf Website und Social Media erzählen Dawn Mitarbeiter*innen in kleinen Filmcuts von ihren Lebensträumen und können – dank „Tip me“ – auch ohne Shopping mit kleinen Spenden bedacht werden. Fair fits better. Das gibt wohl in jedem Fall Karma-Punkte // Uta Gruenberger 

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