Smarte Navigation: Diese Wearables zeigen, wo es lang geht

Orientierungsgürtel ©Feelspace
Orientierungsgürtel ©Feelspace
Ob verloren im Großstadtdschungel oder in der tiefsten Provinz, smarte Gadgets machen es heute viel einfacher den Weg zu finden, als das noch in Zeiten von gedruckten Plänen der Fall war. Dass die Navigation stets Fortschritte macht, zeigen auch die folgenden Wearables.

Ob verloren im Großstadtdschungel oder in der tiefsten Provinz, smarte Gadgets machen es heute viel einfacher den Weg zu finden, als das noch in Zeiten von gedruckten Plänen der Fall war. Dass die Navigation stets Fortschritte macht, zeigen auch die folgenden Wearables:

Navigations-Wearables des Berliner Design Research Lab

Ob verloren im Großstadtdschungel oder in der tiefsten Provinz, smarte Gadgets machen es heute viel einfacher den Weg zu finden, als das noch in Zeiten von gedruckten Plänen der Fall war. Dass die Navigation stets Fortschritte macht, zeigen auch die folgenden Wearables:

Navigations-Wearables des Berliner Design Research Lab

Navigation Hat mit M2M Software

Der „Navigation Hat“ wurde im Design Research Lab der Universität der Künste Berlin von Dr. phil. Katharina Bredies und Nicole Gütl entwickelt. So gewöhnlich der Filzhut aussieht, so ausgeklügelt ist die Technologie dahinter. Im Inneren des Huts versteckt sich ein Band mit den elektronischen Komponenten, die mit der Software kommunizieren. Ein Kompass, der im Hut eingearbeitet ist, sorgt gemeinsam mit der App für eine zielsichere Navigation. Acht vibrierende Motoren geben dann die Richtung vor. So kann unabhängig vom Blick aufs Handy und vor Wind und Wetter geschützt, der Stadtspaziergang oder die Naturtour genossen werden.

Electronic Tracefinder: Sweater mit integrierter Navigationfunktion

Ein weiteres Projekt der beiden Designforscherinnen, das ebenfalls auf der M2M Software basiert, ist der „Electronic Tracefinder“. Bei diesem Navi handelt es sich um einen smarten Sweater. Auch in den Sweater wurde ein kleiner Kompass integriert und acht vibrierende Motoren, rund um Hals und Brust angebracht, weisen den Weg. In den Sweater wurden zusätzlich LEDs eingebaut, die aufleuchten, wenn die Träger*innen den falschen Weg einschlagen. Zwei Taschen an der Front dienen als An- und Aus-Schalter für das Navigationssystem. Außerdem lässt sich der Sweater an den Seiten öffnen, sodass das smarte Wearable sogar als Picknickdecke dienen kann, sobald das Ziel erreicht ist. 

Wegweisende Fahrradjacke Wearide

Auch die Fahrradjacke mit dem Titel Wearide ist ein Design Reseach Lab Projekt. Sie ist Teil der Masterarbeit  Friederike Fröbels, die sie an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin schreibt. Unter dem Titel “Wearide” hat sie in Zusammenarbeit mit Dr. Bredies den Prototypen der Jacke entwickelt, die den Weg durch visuelle Signale an den Ärmeln weist. Das Fahrtziel wird dabei im Vorfeld über eine App eingegeben.

“Die LEDs in den Ärmeln geben ein visuelles Feedback darüber, in welcher Entfernung der User in welche Richtung abbiegen muss, um das von ihm angepeilte Ziel zu erreichen. Beim Abbiegen streckt der User den Arm in die Richtung aus, in die er abbiegt. So wird den anderen Verkehrsteilnehmern der Richtungswechsel signalisiert. Die LEDs blinken dann gelb, ähnlich wie die Blinkleuchte eines Autos.", erklärt Fröbel.

Vibrierende Navigations-Wearables für das Handgelenk

Das Wayband von Wear.Works

WearWorks aus den USA hat gleich zwei Varianten des Wayband entwickelt, die sich aktuell in der Betaphase befinden. Die erste Version ist das Wayband, das blinden und sehbeeinträchtigten Menschen hilft, sich zurecht zu finden. die zweite Variante ist das Wayband Sport. Die Motivation hinter der Idee: Die Gründer Keith Kirkland, Kevin Yoo und Yangyang Wang wollten sehbeeinträchtigten Menschen zu mehr Unabhängigkeit verhelfen. Den Beweis, dass das gelungen ist, lieferte Simon Wheatcroft, ein blinder Läufer, der 2017 mit Hilfe des Waybands den New York Marathon absolviert hat.

"Während das Wayband als Assistive Tech nützlich für Blinde und Sehbehinderte ist, sehen wir es in anderen Anwendungsgebieten mehr als Lifestyle-Tech: ob beim Fahrradfahren oder beim Erkunden neuer Orte auf Reisen oder in jeder anderen Situation, in der man nicht auf einen Bildschirm schauen sollte oder möchte!", erklärt Ruby Hawliczek, Head of Business Development bei WearWorks.

Das Wayband ist ein Armband, das mit Hilfe von Vibration seine Träger*innen navigiert. Es wird mittels Bluetooth mit der zugehörigen App gekoppelt. Das Ziel wird in der App eingegeben, die dann die Signale an das Armband sendet. So kann es durch Vibration die Richtung vorgeben. Das Startup WearWorks hat am Start Alliance Programm von Berlin Partner teilgenommen, die finale Pitch-Competition gewonnen und plant aktuell die Eröffnung eines Berliner Büros.

Vibrace mit integriertem Mikrochip

Vibrace ist ein smartes Armband, das es 2018 unter die Finalisten der Telekom Fashion Fusion Berlin geschafft hat. Das Armband hat zwei vibrierende Motoren integriert – einen links, einen rechts – die den Weg angeben. Mittels Bluetooth und kleinem integrierten Mikrochip wird das Armband zu einem Accessoire, das hilft, denrichtigen Weg zu finden. 

Auf smarten Sohlen: GPS Schuhe "No Place like Home"

Die „No Place Like Home“ Schuhe von Dominic Wilcox können sich sehen lassen: Im klassischen Design ist modernste Technik integriert. Die Schuhe sind mit GPS versehen und können mittels LEDs an den Spitzen und an den Seiten, Richtung und Distanz angeben. Der rechte Schuh zeigt an, wie weit man noch in die jeweilige Richtung gehen muss und am linken Schuh wird die Richtung selbst angezeigt. Über ein USB-Kabel wird die gewünschte Destination eingegeben. Die Navigation erfolgt dann kabellos. 

"Feelspace": Navi zum Umschnallen

Der „FeelSpace“ ist ein Gürtel, der seine Träger*innen verlässlich navigiert. Ob beim Radfahren oder Jogging, mit dem praktischen Navigationssystem zum Umschnallen kann man sich tatsächlich auf das "Bauchgefühl" verlassen. Insgesamt 16 kleine Vibrationsmotoren geben die Richtung an. Brummt es in der Mitte, geht es geradeaus. Brummt es rechts oder links, geht es in die dementsprechende Richtung. Wenn der Vibrator am Rücken anschlägt, ist die Richtung falsch. Der Gürtel kommuniziert via Bluetooth mit der App am Smartphone, welche die Wegstrecke an den Gürtel schickt. So hat man immer Augen, Ohren und Hände frei. FeelSpace besteht aus atmungsaktivem Material und lässt sich auch dezent unter der Kleidung tragen.

Die smarten Wearables zur Navigation können den Alltag spürbar erleichtern und stehen für die Innovationskraft junger Designer und Entwickler. Jene Navis, die mit Vibration arbeiten, ermöglichen zudem auch sehbehinderten oder blinden Menschen, sich schneller in einer neuen Umgebung zurecht zu finden. So sind die Navigationssysteme nicht nur stylische Gadgets, sondern auch wirklich praktische Helfer im Alltag.

Weitere Informationen:

http://www.design-research-lab.org/projects/navigationhat/

http://www.design-research-lab.org/projects/electronic-tracefinder/

https://fashionfusion.telekom.com/program/navigation-bracelet/

http://dominicwilcox.com/portfolio/gpsshoe/

https://www.feelspace.de/

https://www.wear.works/