Das Berliner Startup Kleiderly entwickelt nachhaltige Alternative zu Kunststoff

"Wenn eine Kreislaufwirtschaft eingeführt würde, könnten wir die CO2-Emissionen der EU bis 2030 halbieren, daher ist es unerlässlich, dass wir auf Kreislauflösungen zurückgreifen, wenn wir in den nächsten Jahren eine erhebliche Veränderung erreichen wollen."

100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr produziert und rund 87% aller für Kleidung verwendeten Materialien landen auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen. Gleichzeitig werden Kunststoffe aus fossilen Brennstoffen wie Rohöl hergestellt, die zu 20% der weltweiten Kohlenstoffemissionen beitragen. Der CO2-Ausstoß der Textilindustrie ist größer als der aller internationalen Flüge und des Schiffsverkehrs zusammen. 87% des gesamten für Kleidung verwendeten Materials landet auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen. Kleiderly versucht diese Umweltprobleme zu lösen, indem Textilabfälle zu einer Kunststoffalternative auf Erdölbasis recycelt werden. Das Material kann für die Herstellung von Möbeln, Kleiderbügeln und sogar Warensicherungsetiketten verwendet werden und bietet der Modeindustrie zahlreiche, greifbare Alternativen zur Wiederverwendung ihrer Abfälle. 

Kleiderly wurde von Alina Bassi gegründet, einer Chemieingenieurin und Unternehmerin, die sich von klein auf für Nachhaltigkeit begeisterte. Die ursprünglich aus London stammende Chemieingenieurin arbeitete in großen Unternehmen wie ThyssenKrupp sowie in Start-ups wie bio-bean, die Kaffeeabfälle zu Biotreibstoffen verwerten. Nach ihrem Umzug nach Berlin gründete sie Kleiderly mit der Mission, den CO2-Fußabdruck der Modeindustrie zu verringern und Tausende Tonnen von Kleidungsabfällen von Deponien und Verbrennungsanlagen wegzuleiten. Während einer Reise nach Tansania sah sie aus erster Hand, wohin Tonnen von Textilabfällen verschifft werden, um auf Second-Hand-Märkten verkauft zu werden. Die Veränderungen in der Fast-Fashion Industrie haben dazu geführt, dass diese Märkte zusätzlich mit minderwertigen Kleidungsstücken überschwemmt werden, die letztendlich vernichtet werden müssen.


"Textilabfälle werden weiter zunehmen, da bis 2050 jährlich 150 Milliarden Kleidungsstücke produziert werden sollen." Alina Bassi

Kleiderly möchte dazu beitragen, den CO2-Ausstoß durch Fast-Fashion zu reduzieren, indem Kleidung zu einem neuen Material recycelt und sie somit nicht nur auf Deponien landet. Kleiderly hilft Modeeinzelhändler*innen und Bekleidungshersteller*innen, nachhaltigere Wege zu finden, um ihren modischen Fußabdruck zu verringern und ermöglicht es gleichzeitig Hersteller*innen und Einzelhändler*innen von Kunststoffprodukten, eine umweltfreundlichere Alternative zu nutzen und so eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Alina wurde kürzlich in der Forbes-Liste 30 unter 30 in der Kategorie "Fertigung und Industrie" aufgeführt. Kleiderly wurde außerdem vom Lafayette Plug and Play-Programm als "Bestes Startup 2020" ausgezeichnet und war zudem als Finalist im "Europäischen Wettbewerb für soziale Innovation".   

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