Smart Wearables - Herausforderungen für Produzenten und Konsumenten

Die zunehmende Verschmelzung von Technologie und Mode wirft neue Fragen auf.

Wearables und smarte Kleidung sollten bestenfalls den Alltag ihrer Nutzer*innen erleichtern. Allerdings sind mit der zunehmenden Verschmelzung von Technologie und Mode wiederum ganz neue praktische Fragestellungen verbunden. Wie können Träger*innen ihre Wearables waschen? Insbesondere, wenn sie immer mehr zum integralen Bestandteil der Kleidung werden? An wen können sich Nutzer*innen bei einer notwendigen Reparatur und Wartung wenden? Und wo können sie Wearables umweltfreundlich entsorgen? Gehören die Kleidungsstücke zum Elektroschrott oder in die Altkleidersammlung?

Nachhaltigkeit als wachsende Herausforderung

Fragen und Herausforderungen, welche die Branche in naher Zukunft adressieren muss, denn ihre Entwicklung schreitet schnell voran: laut Prognosen des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, werden bis 2021 eine Anzahl von 18 Millionen smarter Kleidungsstücke pro Jahr verkauft werden. Entsprechend werden immer mehr und immer kleinere Einzelteile verarbeitet und die Wiederverwertung umso komplizierter. Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit wird auch die Reparatur dieser Wearables von entscheidender Bedeutung sein.

Abnehmbare Wearables

Das Waschen von smarter Kleidung gestaltet sich ebenfalls schwierig und für manche Hersteller stellt es bis heute ein kaum zu bewältigendes Problem dar. Weil die smarte Kleidung metallische und leitende Materialien enthält, wird sie nicht viele Waschgänge überleben. Momentan scheinen die beste Lösung hierfür noch abnehmbare Wearables zu sein.

Sensor System „Spur“ von Julia Danckwerth

Einen möglichen Weg in diese Richtung geht die mit dem Berliner „Wearable IT/Fashion Tech“-Award ausgezeichnete Julia Danckwerth. Mit ihrem Sensor-System namens „Spur“ gibt sie demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen ein neues Sicherheitsgefühl. Das System bestehend aus fünf Modulen, wird im Inneren der Kleidung angebracht und folgende Funktionen erfüllen:

  • die Träger*innen können durch ein GPS-Signal geortet werden
  • bei einem Notfall wird ein Signal gesendet
  • die Sensoren sind via Bluetooth mit den Angehörigen verbunden
  • das System erkennt einen Sturz der Träger*in
  • die Sensoren erkennen, wenn der Herd angelassen wurde   

Das Besondere an den Modulen: Sie sind nicht an ein oder mehrere spezifische Kleidungsstücke gebunden bzw. im Stoff integriert. Stattdessen können sie einfach abgenommen und an andere Kleidungstücke angebracht werden, sobald der nächste Waschtag ansteht. Für diese Art von Erfindungen und Fortschritten, welche die Nachhaltigkeit dieser neuen Produkte sicherstellen, ist vor allem eine enge Zusammenarbeit zwischen Technik- und Modebranche unabdingbar.

Mehr Informationen
https://www.danckwerth.com/spur.html