Pressemitteilung
Circular.fashion entwickelt ein Modell für Kreislaufwirtschaft in der Mode
Mode kommt um den Faktor Nachhaltigkeit nicht herum. Nicht zuletzt die Verbraucher*innen fordern verstärkt eine nachhaltige Textilproduktion. Doch die Branche zeigt noch viel Potenzial. Immerhin landen nach dem ersten Gebrauchszyklus acht von zehn Kleidungsstücken im Müll. Dieser Verschwendung von Ressourcen wollte Designerin Ina Budde ein Ende setzen und hat deshalb Circular.fashion gegründet. Das Unternehmen bietet spezielle digitale Designtools mit zentralen Informationen, die Unternehmen künftig nutzen können, um recyclingfähige Produkte zu entwickeln. Aber auch Verbraucher*innen will Budde mit ihrem Projekt erreichen.
Circular.fashion ist ein Startup, das mit dem Berliner Startup-Stipendium der Freien Universität Berlin gefördert wurde. Ina Budde hat das Unternehmen gegründet, um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie zu forcieren. Nachhaltigkeit und die Vermeidung von unnötigem Abfall stehen dabei im Vordergrund. Circular.fashion wurde erstmals im Januar dieses Jahres auf der nachhaltigen Modemesse Ethical Fashion Show im Rahmen der Fashion Week in Berlin präsentiert.
Extended Closed Loop Model
Das Unternehmen der jungen Designerin versteht sich als Design-Consultancy, die Designer*innen, Produzent*innen, Wiederverwerter*innen und Konsument*innen gleichermaßen bedient und die Grundlage für ein hochwertiges Faser-zu-Faser-Recycling schafft – entgegen dem gängigen „downcycling“, bei dem es zu Qualitätsverlusten kommt. Denn das Konzept der Wahlberlinerin beruht auf dem Extended Closed Loop Model, das die Modeindustrie revolutionieren soll und einen möglichst geschlossenen Materialkreislauf zum Ziel hat. Das innovative Konzept von Circular.fashion baut auf verschiedenen Säulen auf.
Infografik ©circular.fashion
Design for Circularity – Design für eine Kreislaufwirtschaft
Das Circular Design Tool ist eine Plattform, die auf eine Datenbank und eine eigene Software zurückgreift. Darin enthalten sind sämtliche Informationen zum Material und dessen Wiederverwertbarkeit. Produzent*innen und Designer*innen haben hier außerdem die Möglichkeit, manuell erstellte Schnitte auf digitalem Weg so umzusetzen, dass die Produktion möglichst wenig Überschuss verursacht und sortenreine Materialien verwendet. So bietet die „Circular Design Platform“ umfassende Informationen und praktische Hilfestellung für Designer*innen und Hersteller*innen.
Denn das Recycling beginnt schon mit dem Entwurf. Das Konzept setzt deshalb bei der Beratung für die Produktion an, zum Beispiel bei der Materialauswahl, und vernetzt Hersteller*innen, Verwerter*innen und Endverbraucher*innen, die schließlich nach Gebrauch über den Weg des Kleidungsstücks entscheiden.
Circular.fashion will mit QR-Code Recycling fördern
Gleichzeitig bietet Circular.fashion daher auch einen neuen Service für Konsument*innen: Mit der Circularfashion.ID hat Budde mit ihrem Team ein eigenes Label geschaffen, das an jedem Kleidungsstück angebracht wird und mit einem QR-Code versehen ist. Über diesen Code können Endverbraucher*innen sämtliche Informationen über das Produkt online abrufen und dessen Herstellungsprozess nachverfolgen. Die Informationen stehen auch Textilverwerter*innen zur Verfügung, die so schnell über den verwendeten Rohstoff und die Recyclingfähigkeit der Textilien Bescheid wissen. Der Code hilft also einerseits den Konsument*innen, weil er Transparenz schafft. Er ist aber auch eine Hilfe für die Industrie, um an relevante Informationen zu gelangen, die für Recycling wichtig sind. Außerdem arbeitet das Team von Circular.fashion an portofreien Rücksendeaufklebern, die man online abrufen und ausdrucken kann. So können die Kleidungsstücke entweder als Second-Hand-Ware wiederverkauft oder die Fasern einem hochwertigen Recycling zugeführt werden.
DFC X JNJ // © Maximilian Probst
Circular.fashion arbeitet bereits mit einigen Modelabels zusammen, unter anderem mit dem Berliner Label Myrka Studios, das seine Kleidungsstücke mit der Circularfashion.ID versieht. Hersteller*innen, Wiederverwerter*innen und Verbraucher*innen können so den Weg der Kleidungsstücke positiv beeinflussen und dafür sorgen, dass die Textilien länger im Warenkreislauf bleiben. Für ihre innovativen Ideen wurde Ina Budde auch schon ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2015 den Next Economy Award.
Mehr Informationen:
circular.fashion
www.ina-budde.de