Jubiläum: Greenshowroom & Ethical Fashion Show Berlin

Die grüne Mode feiert mit der Ethical Fashion Show Berlin ihr 10. Jubiläum. Was hat sich seit dem im Bereich der Nachhaltigkeit getan? Wir berichten über die neuesten Verfahren und Labels.

Zum 14. mal findet bereits der Greenshowroom im Rahmen der Berlin Fashion Week statt. Neben der Messe wurde im Januar 2012 gleichzeitig die Ethical Fashion Show in Berlin erstmalig geplant, die dieses Jahr ihr 10. Jubiläum feiert. Was hat sich in dieser Zeit alles in puncto grüne und nachhaltige Mode getan?

„Welch großartige Entwicklung: Mit 36 Labels sind wir vor fünf Jahren in die erste Ethical Fashion Show Berlin gestartet. Heute, zur 10. Ausgabe sind es mehr als dreimal so viele – Tendenz steigend“, so Olaf Schmidt, Vize President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Grüne Mode ist heute wichtiger als je zuvor. Modemarken probieren nicht nur fair trade zu produzieren, sie suchen auch gezielt nach Alternativen für tierische Produkte, nachhaltiger Aufwertung von Kleidungsstücken und Recyclingverfahren von Materialien, die so wenig umweltbelastend wie möglich sind.

Beim Thema Leder wurden bereits mehrere Verfahren gefunden, auf ökologische schädliche Substanzen, wie Chromsalze für die notwendige Gerbung zu verzichten. So beispielsweise hat das Label deepmello, ein Gerbverfahren patentiert, Leder mit Hilfe der Rhabarberwurzel zu fertigen. Dr. Anne-Christin Bansleben, Gründerin der Marke, wurde für ihre Entwicklung nicht nur mehrfach ausgezeichnet, sie wurde aktuell auch in den Vorstand des Verbands für Naturtextilien (IVN) gewählt. Dieser ist ein Zusammenschluss von über 100 Unternehmen aus dem Bereich Leder- und Textilwirtschaft, die gemeinsam für ökologische und sozialverantwortliche Wirtschaftsweisen eintreten. Neben deepmello, haben aber auch das Label Nine to Five Optionen wie Fischleder und Maravillas Bags eine Alternative im Ananasleder gefunden.



Wichtig ist weiterhin der Recycling Gedanke von Kleidung, der immer weiter ausgebaut wird. Besonders PET und Polyester sind die Materialien, die von nachhaltigen Labels vermehrt genutzt werden, um einen geschlossenen Kreislauf der Kleidungsstücke zu gewährleisten. Knowledge Cotton Apparel ist ein Modelabel, das Plastik bekämpft. Sie zeigen in ihrer Spring/summer 2017 Kollektion einen Prozess, wie man aus PET Flaschen Stoff herstellen kann. Sie fischen die Flaschen aus den Meeren, schreddern sie und pressen sie in Platten, welche geschmolzen werden und so zu Garn verarbeitet werden, welches wie jedes andere Garn verarbeitet werden kann. Das Label hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 mehr als 4,5 Millionen Plastik Flaschen zu verarbeiten.

Auch das Modelabel Jan'n June hat eine komplette kreislaufförmige Kollektion gemeinsam mit Ina Budde, Designerin und Gewinnerin des ersten Green Fashion Awards, produziert. Sie versprechen dabei humane Preise anzubieten und das bei fairen Arbeitsverhältnisse, in unter anderem einem Familienunternehmen aus Wroclaw/Polen. Jedes Material ist zertifiziert und sein Ursprung nachverfolgbar. Neben Organic Cotton ist auch ihr großes Steckenpferd die Nutzung von recyclebarem Plastik aus PET Flaschen, woraus sie das Polyester für ihre Kollektionen herstellen.

Neben der erfolgreichen und neuartigen Verfahren der grünen Labels, von denen man auf der Messe „Greenshowroom“ erfährt, wird es in einem Rahmenprogramm zu dieser Saison auch Vorträge zum Thema „Soziale Produktion“ geben. Alle Labels die beim Greenshowroom und bei der Ethical Fashion Show Berlin teilnehmen, produzieren fair und unterstützen wie beispielsweise das Label Studio Jux auch ihre Näherinnen durch soziale Projekte. Und nicht nur das, auch das Prohekt „Fair Share“ von Continental hat es geschafft ernstzunehmende, existenzsichernde Löhne für ihre Arbeiter zu zahlen, in dem mit steigernder Produktion und Gewinn, auch die Monatsgehälter steigen und jeder Mitarbeiter am Ende, den selben Lohn erhält.

Grüne und nachhaltige Mode ist nicht nur ein Trend, wie der Greenshowroom und sein Wachstum beweisen. Jedes Jahr werden weitere Alternativen gefunden, um unsere Umwelt zu schützen, aber dennoch trendorientierte Kleidung herzustellen, die der Wegwerfmentalität ein Ende setzt soll.

Mehr Informationen zum Greenshowroom & Ethical Fashion Show Berlin:

http://www.greenshowroom.com