Kooperation für nachhaltige Schuhproduktion

Neonyt Fashion Sustain 2019 © Daniel Gebhardt Photography
Neonyt Fashion Sustain 2019 © Daniel Gebhardt Photography
Auf der Neonyt hat das Texpertise Network der Messe Frankfurt einen Showcase vorgestellt, der zeigt, wie nachhaltige Schuhproduktion funktionieren kann.

Unter dem Titel “The Future of Eco-Conscious Footwear Manufacturing” hat das Texpertise Network der Messe Frankfurt auf der Messe Neonyt ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Schuhproduktion gezeigt. Eine Kooperation zwischen drei Hersteller*innen macht dies möglich. So haben sich die Unternehmen Lenzing AG, Procalçado SA und Santoni SPA zusammengetan, um zu beweisen, dass eine nachhaltige Schuhproduktion nicht nur möglich ist, sondern auch skalierbar.

Nachhaltige Schuhproduktion von der Faser bis zur Sohle

Entstanden ist ein Showcase, bei dem weniger Wasser verbraucht und gleichzeitig Plastikmüll vermieden wird. Denn der Produktionsprozess dieser Kooperation setzt auf On-Demand-Herstellung, kombiniert mit dem Einsatz ressourcenschonender Materialien.

So steuert die Lenzing AG mit TENCEL™ eine holzbasierte Faser bei, die bei der Herstellung weniger Wasser, Kohlendioxid und Chemikalien verbraucht, als viele herkömmliche Textilien. Santoni stellt mit der X Machine eine Maschine zur Verfügung, die nahtlos gestricktes, dem Fuß individuell angepasstes Obermaterial produziert. Dabei fällt, dank revolutionärer 3D-Intarsia-Technologie, kein Abfall an. So produziert Santoni mit dem zero-waste-Ansatz ganz im Sinne des Anspruchs auf Nachhaltigkeit. Procalçado ist für die Sohlen verantwortlich, die aus dem Rohmaterial PURA LATEX® bestehen. Unter dem Handelsnamen „For Ever“ stellt das Unternehmen das Material aus dem Stamm von Gummibäumen (Hevea) her, die aus kontrolliertem Anbau stammen. Kombiniert mit industriellen Abfallstoffen natürlichen Ursprungs oder Tencel Lyocell-Pulver, entsteht daraus die Sohle für nachhaltiges Schuhwerk. „Wir haben einander getroffen und gemerkt, dass wir unsere Visionen betreffend Nachhaltigkeit teilen“, erklärt Giovanna Fanelli vom Marketing Department bei Santoni SPA den Ursprung der Kooperation zwischen den drei Unternehmen. An der Entwicklung des Produktionsprozesses habe man dann etwa ein Jahr gearbeitet.

„Es liegt nun an den Brands“

So können nun Schuhe produziert werden, die Ressourcen schonen, indem Wasserverbrauch, der Einsatz von Chemikalien und Überproduktion auf ein Minimum reduziert werden. Der Produktionsprozess, den die drei Hersteller*innen entwickelt haben, wurde im Rahmen der Neonyt bei der „Innovation Roadshow“ des Texpertise Network der Messe Frankfurt erstmals einer großen Öffentlichkeit präsentiert und zeigt eindrucksvoll, dass nachhaltige Schuhproduktion bereits in der Gegenwart angekommen ist. „Es liegt nun an den Brands, ob sie auf einen nachhaltigen Produktionsprozess setzen“, sagt Fanelli. Außerdem ist die Kooperation der drei Unternehmen ein gutes Beispiel dafür, dass durch konstruktive Zusammenarbeit eine Win-Win-Situation für Mensch und Umwelt entstehen kann.

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