To be continued | Behind the Scenes: Die schönsten Momente der Berlin Fashion Week

KIKI ALBRECHT 

Creative Communication Consultant 

Sie sind schon seit vielen Saisons Teil der Berlin Fashion Week. Was ist Ihre Highlight-Anekdote?

Es war vor der Show von William Fan, der vormittags im Berliner Fernsehturm zeigen sollte. Sehr früh morgens, gegen sechs oder sieben Uhr, mussten wir alles aus dem Atelier abholen, um es im schmalen, kleinen Aufzug rechtzeitig nach oben zu bringen. Leider kam der Mitarbeiter, der beide Schlüssel hatte, nicht – er war super fleißig und hatte die Tage davor sehr viel gearbeitet. Wir hatten aber einen sehr engen Timetable und mussten ins eigene Atelier mit Schlüsseldienst „einbrechen" - zeitlich hat aber alles gut geklappt und William war die ganze Zeit die Ruhe selbst. Ein Beispiel dafür, dass man stets konstruktiv und ans Ziel denken muss.

Was war das aufregendste, schönste oder rührendste, was letzte Saison passiert ist? 

Ich habe die Show von Horror Vacui im historischen Kolonnadengang auf der Museumsinsel betreut. Immer neue Räume der Stadt zu nutzen, macht für mich auch die Berlin Fashion Week aus. Es war eine magische Stimmung und besonders mag ich an öffentlichen Orten, dass die Stadt und ihre Menschen Teil der Show werden: Passanten und Touristen hören die Musik, werden angezogen, bekommen auch etwas von der Fashion Week mit und können so auch mal ganz zufällig an einer Show teilnehmen.

Was schätzen Sie an der BFW besonders?

Das Zusammenkommen der deutschen Modebranche und der Austausch. In den Tagen wird gezeigt, woran die Designer und Teams dahinter gearbeitet haben und das wird in den jeweils 20 minütigen Schauen geballt gezeigt. Besonders schätze ich die Entwicklung hin zu einem stärkeren Fokus auf Kreativität sowie die erhöhte Unterstützung dieser wichtigen Branche durch den Senat.

LILO KLINKENBERG

Floral Designer und Gründerin von StudioLilo.de 

Im Juli durfte ich als Teil des Berliner Salons ausstellen und habe mich mit dem Thema Formschnitt auseinandergesetzt, sozusagen dem „Skulpturieren" von Pflanzen. Meine Arbeiten zwischen den Kunstwerken des Bode-Museums zu präsentieren, war ein Traum.
Ein anderer Lieblingsmoment der Berlin Fashion Week war definitiv, meine Skulpturen bei der Show von Avenir zu sehen. Ich habe so lange davon geträumt, diese Skulpturen umzusetzen, und für die Show hauptsächlich Blumen verwendet, die auf dem Markt nicht mehr verkauft werden konnten. Das gab den Installationen durch die unterschiedlichen Strukturen eine besondere Kraft und passte perfekt zur Philosophie von Avenir.
Die Blumen reichten von Rosen bis Ginster, also von stachelig bis rund. Durch das Schwarzfärben kamen jedoch nur noch die Formen und Oberflächenstrukturen zur Geltung, und die individuelle Aussage der Blumen wurde vom Gesamteindruck ersetzt.

FINJA LÖCHTERMANN

Model 

Die Berlin Fashion Week war für mich ein absolutes Highlight. Man kann förmlich fühlen, wie viel Leidenschaft und handwerkliches Können in jedem Laufsteg-Look steckt. Die jungen Labels investieren so viel Kraft und Zeit in ihre Kollektionen und verleihen der Berlin Fashion Week dadurch immer mehr Relevanz.
Ich hatte diese Saison das große Glück und die Ehre, die vierte Show von HADERLUMP aus der ersten Reihe zu erleben. Diese Kollektion namens ‘Aero’ ist eine Hommage an die Flugkultur vom 19. zum 20. Jahrhundert. Es war beeindruckend, die Show neben Ikonen wie Sven Marquardt zum ersten Mal live sehen zu dürfen.
Auch MAJÈRE war für mich ein Glanzstück der gesamten Berlin Fashion Week. Es war nicht nur die Debüt-Runway-Kollektion des Labels, sondern auch die erste Show, die ich als Model eröffnen durfte. Die Looks sind inspiriert von Hieronymus Boschs Bild „Der Garten der Lüste" und erforschen Themen wie Desillusionierung, Verführung und Schöpfung.
Es ist eine große Ehre, mit so starken und jungen Labels arbeiten zu dürfen, und ich bin gespannt auf alles, was noch kommt.

REGINA MURTAZINA 

Casting Director und Choreographin 

William Fan ist für mich immer ein Highlight der Fashion Week, und das war auch in der letzten Saison im Februar nicht anders. Ich liebte den Kontrast zwischen der rauen Architektur des Olympiastadions und den unglaublich weichen Stoffen. Es machte auch großen Spaß zu sehen, wie die Farben und Texturen der Laufbahnen die Kollektion ergänzten.