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HIGHLIGHTS 6/6
Rianna + Nina
“Opera” nennt sich die Herbst/Winter 24/25 Kollektion von Rianna + Nina, die das Duo in den imposanten Hallen des Bode-Museums zeigte. Auch diese Saison verwandelten die Berlin Contemporary-Gewinnerinnen wieder einzigartige Vintage-Stoffe in farbenfrohe Unikate, die von einer ganz besonderen Ikone inspiriert waren.
"Unsere Mode verkörpert Vielfalt und zelebriert Lebensfreude durch leuchtende Farben. Zudem möchten wir mit unseren Designs Euphorie und Optimismus verbreiten," so Rianna Kounou und Nina Knaudt, die Gründerinnen von Rianna + Nina. Ganz diesem Credo entsprach auch das Defilée der Berlin Contemporary-Gewinnerinnen. Das Duo präsentierte ihre imposanten Looks in genauso imposanter Atmosphäre, nämlich im Bode-Museum. Musikalisch untermalt wurde ihre Show von der Inspirationsquelle ihrer aktuellen Entwürfe: Maria Callas.
Ihre Kollektion trägt den Titel “Opera” und ist eine Hommage an Maria Callas und ihre Bühnenkostüme. Was fasziniert Sie besonders an der Ikone?
Maria Callas begleitet Rianna schon seit ihrer Kindheit und bleibt bis heute eine der herausragendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts. Es ist nicht nur ihre Musik, sondern auch ihr faszinierendes Leben, das uns inspirierte. Sie war eine außergewöhnliche Künstlerin und eine äußerst elegante Frau. Ihre unverkennbare Ästhetik hat subtil jeden einzelnen Entwurf unserer Kollektion beeinflusst.
Welche Silhouetten spielen diese Saison die Hauptrolle?
Im Fokus stehen A-förmige Schnitte der 60er und 70er Jahre. Begleitet werden sie von zahlreichen goldenen Details, lebendigen Farben, Glitzer-Akzenten und Pailletten. Ein absoluter Hingucker sind auf jeden Fall die handbemalten Stoffe.
Einzigartige Vintage-Stoffe aus aller Welt, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen, stehen bei Ihnen wie immer im Fokus. Wo kommen sie jetzt her?
Vor allem aus Japan und Mexiko, wo etwa die Seidenorganzas, Vintage-Seidentücher, Obis und Kimonos herkommen. Ein besonderes Highlight ist ein Gürtel mit Federkielstickerei aus Osteuropa und ein sehr luxuriöser Stoff aus Tokio, ursprünglich für Kimonos vorgesehen.
Was ist diese Saison besonders signifikant?
Besonders auffällig sind die zahlreichen Glitzer- und Goldelemente, die den Evening-Looks eine glamouröse Note verleihen und perfekt zur zeitgemäßen Interpretation von Maria Callas' Stil passen. Eine weitere Besonderheit sind die Accessoires, darunter strassbesetzte Schwimmbrillen, die in starkem Kontrast zur Abendrobe stehen. Zusätzlich haben wir in dieser Saison mit Converse kooperiert. Die Schuhe hat Rianna in unserem Atelier handbemalt.
Welche sind Ihre Top 3 Looks?
Einer unserer Favoriten ist eine Hommage an die Operette “Carmen”. Der Look besteht aus einem Rock und einer Volantbluse. Beides ist aus Vintage-Seidentüchern gefertigt. Ein weiterer ist ein Neckholderkleid aus Organza, das Rianna in Paris entdeckt und zudem noch handbemalt hat. Unser dritter Lieblingslook ist eine Schürze, die aus verschiedenen alten asiatischen Stickereien gefertigt wurde. Um dem Look zusätzlichen Charme zu verleihen, wird er mit handgefertigten Keramik-Schmuck aus unserem Berliner Atelier kombiniert.
Sie betonen immer wieder, dass Ihre Looks für alle und jeden gedacht sind. Welche Idee steckt demnach hinter Ihrem Modelcast?
In dieser Saison wurden unsere Looks von einer Vielzahl unterschiedlicher Persönlichkeiten präsentiert, darunter eine griechische Schauspielerin, eine Ballett-Tänzerin und sogar eine Chirurgin. Diese Diversität soll verdeutlichen, dass jeder die Möglichkeit hat, in die Rolle von Maria Callas zu schlüpfen – unabhängig von Hintergrund, Herkunft oder Alter.
"Unsere Mode verkörpert Vielfalt und zelebriert Lebensfreude durch leuchtende Farben. Wir möchten mit unseren Designs Euphorie und Optimismus verbreiten." - Rianna Kounou und Nina Knaudt, RIANNA + NINA
LUEDER
Marie Lueder präsentierte ihre “Mono-Myth”-Kollektion im ehemaligen n24-Filmstudio am Potsdamer Platz. Die Models trugen androgyne Looks aus Denim, Jersey und Eco-Nylon und kreisten um eine vier Meter hohe Lichtkugel – um eine Sonne, die niemals untergeht.
Inspiriert von mittelalterlichem Handwerk, verleiht Lueder klassischer Herrenbekleidung durch neue Schnittmuster einen geschlechtsneutralen Twist. Mit MONO-MYTH wird eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit erzählt, die Hoffnung und Ermächtigung in eine Welt voller Positivität und Veränderung bringt.
Welche Materialien, Farben und Silhouetten stehen in dieser Saison im Vordergrund?
Wir arbeiten immer mit Kernmaterialien wie Denim, Jersey und Eco-Nylon, um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Bekleidung und der Vorstellung des Trägers, der Trägerin zu verkörpern. In dieser Saison hatten wir die unglaublich tolle Gelegenheit, mit der Färberei Tintoria Emiliana von Stone Island zusammenzuarbeiten, um handveredelte Färbungen für unsere Grundlagen zu entwickeln. Die Farben ähneln den Stufen des Feuers, der Erde und des Staubs. Wir haben auch eine neue Technik namens ‘kristallisiert’ für unsere Schultertaschen mit Rüschensaum entwickelt. Anzüge kehren zurück in einer Jacke mit betonten Ellenbogen anstelle von breiten Schultern und mit einer übergroßen Passform. Unser erstes Kleid überhaupt, das das Gewicht des Hoodies und die ästhetische Färbung der Kleidung referenziert, strahlt eine kraftvolle Weiblichkeit aus, die auf verschiedene Körpertypen wirkt. Besonders aufregend finde ich unseren Strickmantel, 3/4-Denim, die Schärpe, den Kettenhemd-Druck, die Elfenkappen in Zusammenarbeit mit 4FSB und das upgecycelte Phantasy-T-Shirt, das von der Künstlerin Mia Violet handbemalt wurde. Außerdem haben wir mit dem Schmuckkünstler Marius Perraud zusammengearbeitet.
Können Sie uns Ihre Lieblingslooks beschreiben?
Einer meiner Lieblingslooks ist das charcoal Warrioress Kleid mit asymmetrischem Ausschnitt. Ich wurde von der Idee inspiriert, den Ausschnitt zu halten und ihn auch natürlich fallen zu lassen... und so ein androgynes Kleid zu kreieren, das sowohl super feminin als auch androgyn aussehen kann. Die Anzüge! Die Struktur ist nicht vorhanden und die Ellenbogen sind betont wie bei dem gestrickten Gewebe, das auf einer mittelalterlichen Ritterrüstung basiert – ein wiederkehrendes Thema für das Schnittmuster in dieser Kollektion. Unsere neu entwickelte, handgefärbte Oberfläche auf den Jersey-Styles ist besonders aufregend und ähnelt verschiedenen Zyklen von Feuer und Verbrennung sowie Asche, die den Boden wieder fruchtbar machen. Ich liebe die Darstellung von Licht und Feuer sehr in meiner Arbeit.
Erzählen Sie uns ein wenig über ihre Location, das ehemalige n24 Filmstudio, die Auswahl der Musik und Models.
Ich liebe es, in autonomen Räumen zu arbeiten, daher haben wir das ehemalige n24 Filmstudio ausgewählt, das wie ein verlassenes Einkaufszentrum aussieht, um diesen Mythos über eine ’Sonne in der Nacht’ zu entwickeln, die immer da ist und den Himmel nie verlässt. Dieses Phänomen wird durch das Set einer 4 Meter großen Sonne als Mittelpunkt der Show repräsentiert, umgeben von einem Publikum in einem Kreis, das um ein Lagerfeuer sitzt. Die Models liefen wie Motten um ein künstliches Licht herum. Der Sound war zunächst sehr dark und ging später in Glückseligkeit und Euphorie über. Wir arbeiteten mit der Band RAT SECTION zusammen, die ihre Karriere bei einer meiner früheren Aufführungen begann.
Was möchten Sie generell mit Ihrer Mode ausdrücken?
Ich repräsentiere einen ganzheitlichen Ansatz, schaffe ein Bewusstsein für mentale Gesundheit und habe vollständige Nachhaltigkeit als Ziel.
“Die Anzüge! Eine klassische Struktur ist nicht vorhanden und die Ellenbogen sind betont wie bei dem gestrickten Gewebe, das auf einer mittelalterlichen Ritterrüstung basiert – ein wiederkehrendes Thema für das Schnittmuster in dieser Kollektion.” - Marie Lueder, LUEDER
AVENIR
Stoffmanipulationen, Layering und eine Farbpalette, die die Schwankungen der Temperaturen widerspiegelt: Sophie Claussen thematisiert mit ihrer Herbst/Winter 2024/25 Kollektion "SWEAT" die drängenden Herausforderungen der Erderwärmung und erforscht die sich daraus ergebenden modischen Bedürfnisse.
Mode zu entwerfen, die nachhaltig ist und weder Planet, Mensch und Tier schadet, ist ein in Avenirs Brand-DNA fest verankertes Leitprinzip. Das junge Berliner Label nutzt schon seit der Gründung 2020 ausschließlich re- und upcycelte Materialien. “Avenir bedeutet Zukunft. Unsere größte Inspiration kommt immer aus der Natur und unserem Engagement für den Schutz der Umwelt”, erklärt Designerin und Berlin Contemporary-Gewinnerin Sophie Claussen. So entstanden auch diese Saison alle Entwürfe nach den Slow-Fashion-Prinzipien und mit ausschließlich up- und recycelten Materialien.
Die Herbst/Winter 2024/25 Kollektion trägt den Namen "SWEAT". Mit ihren Looks untersucht Sophie Claussen die Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels und erforscht die sich daraus ergebenden modischen Bedürfnisse. “Die Kollektion ist eine etwas unangenehme Erinnerung daran, dass die Temperaturen auf der Erde steigen und unser Planet in Not ist. SWEAT vermittelt ein gewisses Unbehagen und die Dringlichkeit von Umweltschutzmaßnahmen", erklärt die Designerin.
Die Kollektion spielt geschickt mit dem Zusammenspiel von Wärme und Kälte. Stoffe werden manipuliert und sind besonders texturiert, um Temperaturveränderungen darzustellen. Besonders gut zu sehen ist dies in den Strick-Looks, Patchwork-Jacken und Denim-Entwürfen. Hinzu kommen Verzierungen, die Verbrennungen imitieren.
Außerdem nutzt Sophie Claussen die Idee des Layerings als Symbol für eine wetterabhängige und sich ständig verändernde Garderobe. Dynamische Silhouetten entstehen durch den Einsatz von unterschiedlichen Lagen. Auch die Farbpalette ist wetterabhängig. Sie wechselt von kühleren zu wärmeren Tönen und spiegelt so die Temperaturskala wider.
Die Runwayshow von Avenir fand während der BFW im Kühlhaus statt. Für das Blumen geschmückte Setdesign kooperierte Sophie Claussen diese Saison mit Studio Lilo.
THE FEUERLE COLLECTION X DER BERLINER SALON
DER BERLINER SALON wurde die Saison erstmals um ein Ausstellungskonzept erweitert: Neben der Gruppenausstellung präsentierte die Textilkünstlerin und Designerin Karen Jessen ihre außergewöhnlichen Entwürfe in der Feuerle Collection.
Die gebürtige Nordfriesländerin gründete 2012 ihr eigenes Label, mit dem sie seit jeher die Grenzen zwischen Kunst und Mode aufhebt. In der Feuerle Collection zeigte sie nun handgefertigte und beeindruckende Kleider-Skulpturen, die als Kunstwerke im Raum schwebten. Darüber hinaus wurden einige ihrer Ready-to-wear-Unikate von Tänzerinnen präsentiert.
Zu sehen ist die von Desirée Feuerle kuratierte, in Zusammenarbeit mit dem Fashion Council Germany und Nowadays entstandene Ausstellung noch bis zum 14. Februar 2024.
The Feuerle Collection
Hallesches Ufer 70
10963 Berlin
Bildmaterial steht im offziellen Berlin Fashion Week Media Hub zur Verfügung.