HIGHLIGHTS 3/6

Richert Beil

Mit der "Heritage"- Kollektion feierten Jale Richert und Michele Beil das 10-jährige Jubiläum ihres Labels Richert Beil – standesgemäß mit Blumen, Kuchen und stimmungsvollen Schlagern wie Roy Blacks “Ganz in Weiß”. 

Wir haben das Duo nach ihren Gedanken dazu gefragt: "Unsere aktuelle Kollektion feiert ein Jahrzehnt kreativer Arbeit. Wir haben unsere charakteristischen Stücke überarbeitet und die Designs und Muster aus unserer Debüt-Kollektion von 2015 neu interpretiert. Die Kollektion konzentriert sich darauf, das traditionelle deutsche Modeerbe und den Stil unserer Großmütter wertzuschätzen."

"Wir haben die Kleiderschränke unserer Großmütter in konzeptionelle Stücke zerlegt und bekannte Silhouetten und Stile mit unkonventionellen Materialien und Designtechniken versehen. Das Ergebnis ist eine Mischung aus präziser Maßarbeit wie raffinierten Ensembles und Anzügen, sowie dekonstruierten Zweiteiler, Strickjacken und Kittel. Sentimentale Accessoires wie Perlen, Familienerbstücke und Broschen ergänzten die Kollektion. Konzeptionell repräsentiert der Look unserer Großmutter eine Mischung aus persönlichem Stil, Komfort und den Einflüssen der Epochen, die sie erlebt hat, und schafft eine einzigartige und liebevolle Modeaussage, die ihre Lebensreise widerspiegelt.

Dafür steht eine authentische Modemarke. Darüber hinaus haben wir unsere "Schatzsuche"-Stücke präsentiert - Designs, die teilweise oder vollständig regeneriert wurden - und recycelte Materialien wie altes Pferdegeschirr und Sättel, vintage Formwäsche und antike Spitzen integriert. "Heritage" betont Inklusivität, Vielfalt und Nachhaltigkeit und präsentiert Modelle verschiedener Altersgruppen, einschließlich älterer Frauen, Geschlechter, Körpertypen und Ethnien, zusammen mit innovativen Designs und kühnen Silhouetten. Unser Präsentationsformat zielt darauf ab, die Modeindustrie zu größerer Inklusivität und Nachhaltigkeit zu inspirieren."

BOBKOVA

Inspiration findet Kristina Bobkova in der Natur. Während sie sich letzte Saison von der Malve leiten ließ, ist ihre jetzige Kollektion eine Hommage an den Herbst: “Die Kollektion beschreibt die Essenz des Herbstes und damit die Jahreszeit, die für die Ernte steht,” erklärt die gebürtige Ukrainerin und Berlin Contemporary-Gewinnerin. 

Zum bereits dritten Mal in Folge präsentiert Kristina Bobkova ihre Runway-Kollektion im Rahmen von Berlin Contemporary. Ihre über 30 Looks repräsentieren auch für ihre Herbst/Winter 2024/25 Kollektion das modische Herzstück der Marke: Nämlich Kristina Bobkovas ganz eigene Idee von “Casual Wear” und damit Entwürfe, inspiriert von japanischer, geradliniger Schnittführung, kombiniert mit oft fließenden, femininen Elementen. Modisches Ziel der gebürtigen Ukrainerin: Ihre Looks sollen immer relevant sein und bleiben – unabhängig von Zeit und Ort. 

Inspiration findet die Designerin oft in der Natur. Während sie sich letzte Saison von der Malve leiten ließ, ist ihre jetzige Kollektion eine Hommage an den Herbst: “Die Kollektion beschreibt die Essenz des Herbstes, nämlich jene Jahreszeit, die für die Ernte steht,” erklärt sie. So waren es die goldfarbenen, schillernden Weizenfelder, prall mit Äpfeln, Pflaumen und Birnen geschmückte Obstbäume oder Weinberge und Wälder mit Büschen voller Brom-, Him- und Preiselbeeren. “Die Reife steht für die Vollkommenheit und eine Zeit, in der man die Früchte seiner Arbeit genießen kann. Die Kollektion symbolisiert die Reifung in all ihren Facetten”, so die Designerin. 

Passend zur Inspiration und neben Beige-, Off-White- und Schwarztöne, dominieren tiefe Wein-, Brombeer-, Pflaumen-, Bordeaux-Nuancen die Kollektion. Hinzu kommen  Kürbis-, Eigelb-, Ocker- und Auberginen-Töne. Eigens für die neue Saison entwarf die ukrainische Künstlerin und Architektin Dasha Zima einen Print, der stilisierte Erntefelder und Obstgärten in der Ukraine zeigt und nun einige Looks ziert. 

Alle Materialien sind auch diese Saison entweder upcycelt oder – typisch BOBKOVA - natürlichen Ursprungs und reichen von Seide, Baumwolle, Wolle bis hin zu Kaschmir.

Die BOBKOVA-Runwayshow fand im NEWEST-Showspace, dem historischen Berliner Verlagshaus Pressecafé, in Mitte statt. Musikalisch begleitet wurde das Defilée mit eigens für die Show komponierten Tracks der ukrainischen Musikerin Anastasiia Vogan. 

DENNIS CHUENE

"Durch Mode drücke ich meine Emotionen aus. Jeder meiner Entwürfe ist zwangsläufig mit mir und meinem inneren Selbst verbunden”, so Dennis Chuene. Was der Berlin Contemporary Designer in seiner aktuellen Kollektion modisch verarbeitet, erzählt er im Interview: 

Dennis Chuene wurde erneut als Berlin Contemporary-Gewinner ausgezeichnet und präsentierte seine Kollektion im NEWEST-Showspace, dem Pressecafé. 2008 gründete er sein gleichnamiges Label. Seitdem entwirft er Streetwear mit Couture-Appeal in Berlin. Alle Kollektionen des Wahlberliners erzählen eine immer sehr persönliche Geschichte: "Durch Mode drücke ich meine Emotionen aus. Jeder meiner Entwürfe ist zwangsläufig mit mir und meinem inneren Selbst verbunden.”

Vor einem Jahr präsentierten Sie während der Berlin Fashion Week Ihre Kollektion, namens “Dennis Who”, mit der Sie sich auf die Suche nach sich selbst machten. Herbst/Winter 2024/25 hat ebenso einen sehr persönlichen Bezug. Was steckt hinter “Big Ego - Low Self Esteem”?

Es ist eine nachdenkliche Kollektion, die die Komplexität meines großen Egos in Verbindung mit geringem Selbstwertgefühl zeigt. Während die ersten Looks je eine eigene Facette meiner Psyche zeigen, stehen die folgenden für die Transformation und die finalen Entwürfe sind das Ergebnis meiner Introspektion.

Wer hat Sie diese Saison modisch inspiriert?  

Eine eklektische Mischung aus Avantgarde-Designer:innen sowie Savile Row-Schneider:innen. Mit der Kollektion möchte ich meine Einflüsse, Interessen und meinen Stil zusammenführen, um eine konkrete, unverwechselbare Designsprache zu schaffen. So zeige ich etwa figurbetonte, lange Mänteln, maßgeschneiderte Silhouetten und diese ergänzt durch weite, plissierte Hosen.

Während der Show trug die Hälfte des Publikums Kopfhörer, die andere nicht. Warum? 

Sie alle erleben dasselbe, jedoch mit unterschiedlichen Einflüssen. Die Gäste ohne Kopfhörer hören Außengeräusche. Hinzu kommen Kommentare und Gedanken, die uns alle beschäftigen könnten. Der andere Teil des Publikums erhält Zugang zu meinen intimen Gedanken, Fragen und Herausforderungen, während ich die verschiedenen Charaktereigenschaften durch Voice-Over übernehmen.