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Mit Masken gegen die Corona-Krise: so reagieren Berliner Designer
Seit einigen Wochen hält die Welt fast nur noch ein Thema in Atem - Das Corona-Virus. Während in Berlin in einem gemeinsamen Aufruf des Senats sowie verschiedener Verbände und Institutionen um die Spende nicht benötigter Schutzkleidung für Kliniken und Arztpraxen, Polizei und Feuerwehr gebeten wird, gehen derzeit viele der Berliner Designer und Textil-Labels dazu über, Mund- und Nasenbedeckungen aus Stoff zu fertigen. Denn, obwohl diese Gesichtsmasken nicht als “Schutzmaske” bezeichnet werden dürfen, da sie meist nicht über die nötigen Voraussetzungen verfügen, den Träger vor einer Infektion zu schützen, kann eine Bedeckung von Mund und Nase das Risiko senken, andere anzustecken. Die Maske wird in diesen Zeiten also zum modischen Accessoire und sozialen Statement: Ihr Träger ist sich der Ausnahmesituation bewusst und bemüht sich, selbst kein Risiko für andere darzustellen. Sie sind außerdem ein Stück Hoffnung, an das sich auch die Designer und Labels in Berlin gerne halten, in diesen schwierigen Zeiten, in denen Läden geschlossen werden müssen, Lieferketten unterbrochen sind und Fertigungen ganzer Kollektionen auf unbestimmte Zeit aufgeschoben werden.
Designer Shih-Shun Huang als Masken-Visionär
Angesichts der aktuellen Situation wirkt es fast visionär, dass das Label #Damur bereits zur Berlin Fashion Week im Januar Schutzmasken auf den Laufsteg gebracht hat, zu einer Zeit, als noch niemand ahnte wie schwerwiegend die Auswirkungen des Corona-Virus auch in Europa werden würden. Grund der modischen Masken bei der #Damur Fashion Show war jedoch noch ein anderer: Auf die hohe Feinstaubbelastung sollte aufmerksam gemacht werden. Die Modenschau zelebrierte Designer Shih-Shun Huang als große “Maskenparty”. Nur wer die, mit der Einladung verschickte und vom Berliner Grafiti-Künstler gestaltete chirurgische Maske trug, wurde zur Show und zur Aftershowparty eingelassen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen zur Eindämmung von Sars-Cov-2 hat der Designer nun beschlossen, ein Zeichen zu setzen und 300 Masken an die Stadt Berlin zu verschenken.
Anleitung zum Selber-Nähen
Auch der TV-bekannte Modedesigner Guido Maria Kretschmer näht derzeit Mund- und Nasenmasken. Wie er das macht, zeigt er in einem Video-Tutorial, das er auf Instagram veröffentlicht hat. Bei seinen Masken handelt es sich nicht um Schutzmasken, jedoch können auch schlichte Bedeckungen von Mund und Nase das Risiko senken, dass der Träge unwissentlich andere mit dem gefährlichen Virus ansteckt.
Aufruf in den sozialen Medien
Aus dem gleichen Grund haben kürzlich die Designer der Designfarm Berlin, einem Bündnis von Designern der Kunsthochschule Berlin Weißensee eine Social Media Kampagne gestartet, die für das Tragen von Mund- und Nasenschutz wirbt. Was in Asien schon lange praktiziert wird, sei auch hierzulande, vor allem im urbanen Raum nützlich um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken, heißt es in ihrer Pressemitteilung.
Viele Berliner Design-Labels arbeiten an Masken
Dass genug dieser Mund/Nasenbedeckungen gefertigt werden, daran arbeiten aktuell allerorts die Textilhersteller und Modelabels. Der Berliner Krawattenhersteller Auerbach hat sein Sortiment um eine farbenfrohe Auswahl verschiedener online bestellbarer Masken erweitert.
Und auch das Label UY fertigt nun schlichte schwarze, an den typischen Berliner Club-Style erinnernde Gesichtsmasken, während die Designerin Isabel Vollrath in ihrem Maskensortiment sogar eine Ballerina-Edition führt, die auf Anfrage erhältlich ist. Sehr farbenfrohe Designmodelle gibt es auch bei Tata Christiane zu bestellen. Ebenso arbeiten Ivan Man, Paula Immich und Obectra an modischen Bedeckungen für Mund und Nase.
Diese schnelle Reaktion der Designer zeigt, wie anpassungsfähig und kreativ die Modestadt Berlin ist. Und, dass Rücksicht und soziales Verhalten etwas ist, womit man sich gerne schmückt.