Fünf Fragen an: Anita Tillmann

Anita Tillmann, Geschäftsführerin und Gründerin der PREMIUM Exhibitions, hat den Modestandort Berlin geprägt. Vor über elf Jahren gründete sie die PREMIUM Exhibitions, die mittlerweile über 1.500 Kollektionen zeigt. Wir haben ihr fünf Fragen gestellt.

Anita Tillmann, Geschäftsführerin und Gründerin der PREMIUM Exhibitions, hat den Modestandort Berlin geprägt. Vor über elf Jahren gründete sie die PREMIUM Exhibitions, die mittlerweile über 1.500 Kollektionen zeigt. Zu Beginn der Modemesse 2003 war das Portfolio mit 70 Marken deutlich kleiner - zu diesem Zeitpunkt jedoch genauso beeindruckend. Von Anfang an unterstützte Anita Tillmann mit dem Konzept der PREMIUM Exhibitions Berliner Designer und prägte in den nachfolgenden Saisons den Begriff „Premium-Denims“. 2007 überzeugte sie auch die IMG mit der Berlin Fashion Week zu starten. Wir haben Anita Tillmann fünf Fragen gestellt.

 

Wie lange gibt es die Premium Exhibitions schon und was ist diese Saison neu?

Anita Tillmann: "Die Premium hatte Ihre Premiere im Januar 2003 uns hat mit 70 Brands und 2000 Besuchern gestartet, mittlerweile präsentieren wir um die 1.000 Brands und zählen das 30-fache an Besuchen. Diese Saison zeigen wir nationalen und internationalen Fachbesuchern einen spannenden Mix aus etablierten Marken, und internationalen Newcomern, darunter sehr viele Neuzugänge. Ich bin sehr zufrieden mit dem Brandportfolio. Es gibt eine neue Halle für New Luxury und Pre-Collections, in der u.a. erstmalig Vladimir Karalev, Lala Berlin, Augstin Teboul auch Holston Heritage zeigen. Die Seek ist in die Arena umgezogen. Mit Schwerpunkt Herrenkollektionen werden dort um die 250 Brands aus den Segmenten Modern Menswear, Upper Streetwear, Elevated Sportswear, New Classics und authentische Designer- Kollektionen, ergänzt durch Womenswear, Accessoires sowie Lifestyle- und Tech-Gadgets."

 

Nach welchen Kriterien suchen Sie die Aussteller aus?

Anita Tillmann: "Es gibt innerhalb der PREMIUM und der SEEK unterschiedliche Kriterien, grundsätzlich muss die Kollektionen zu dem jeweiligen Konzept passen - auch innerhalb der verschiedenen Hallen. Es geht uns nicht darum die Aussteller zu nehmen, die die größten Flächen buchen, sondern legen Wert auf die Auswwahl, um den Fachbesuchern jede Saison das relevante Portfolio zu präsentieren. Alles andere ist nur kurzfristiges Geschäft und verwässert auf Dauer das Profil. Bei uns geht es welche Marken das Potential haben zu wachsen, es geht um sensible Markenpositionierung- und Preispolitik, Distributionspolitik und die Relevanz der Kollektionen im Handel. Wir achten akribisch darauf, dass das Verhältnis der einzelnen Produktgruppen ausgeglichen ist, um die  modische Aussage der Kollektionen und die Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist."

 

Diese Saison wird es auch erstmals den #Fashiontag - Innovation Lab geben, den Sie ins Leben gerufen haben. Wie kam es zu der Idee und was erwartet die Teilnehmer?

Anita Tillmann: "Das Thema ist hoch spannend. Mein Mann Ole Tillmann und ich setzen uns schon seit längerem damit auseinander. Der Zeitpunkt, ein Konferenzformat zum Thema #FashionTech mit Fokus auf die Zukunft der Mode speziell im Bereich Wearbale Devices zu starten, ist genau richtig. Wir haben mit der re.publica einen starken Partner und tolle Speaker und Workshops. Wir wollen erreichen, dass sich Start Ups aus Tech und Fashion connecten! Das hat sehr viel Potential für beide Seiten und ist ein Berlin Thema per excellence."

 

Wenn Sie zurück blicken, was würden Sie sagen, wie sich die Berlin Fashion Week verändert hat? Und was glauben Sie, welchen zentralen Veränderungen sich die Modebranche in den nächsten Jahren stellen müssen wird?

Anita Tillmann: "Die Berlin Fashion Week fängt gerade erst an, Formen anzunehmen. Da Deutschland zuvor überhaupt nie eine Fashion Week hatte, wurde erst einmal ein Grundgerüst geschaffen. Diese Konstellation hat aber sehr viel Potential, denn in keiner anderen Stadt der Welt gibt es ein so breites Angebot an Veranstaltungen, die alle Segmente abdecken: Damen-, Herrenkollektionen, Schuhe und Accessoires, Denim, Sportswear, Urban- und Streetwear und Avantgarde. Und das alles zusammen mit den Catwalk-Schauen der Mercedes-Benz Fashion Week. Das ist  einzigartig und ein USP von Berlin. Jetzt geht es aber darum, nächsten großen Schritt zu machen und das Format weiter zu entwickeln. Der Fokus der Berlin Fashion Week liegt auf den Designern und es braucht Strukturen, um diese langfristig aufzubauen und zu fördern - ein German FashioN Council wäre sinnvoll und wichtig für die Entwicklung Berlins und der der Berlin Fashion Week."

 

Was sind Ihre persönlichen Highlights zur Berlin Fashion Week im Januar 2015?

Anita Tillmann: "PREMIUM, SEEK, #FASHIONTECH und Berliner Mode Salon."