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Runway-Kollektionen am 21. Januar 2016 Berlin Fashion Week - Tag 3
Steinrohner
Unter dem Titel „Eternal Ice“ präsentiert das avantgardistische Designer-Duo am Donnerstag Mittag seine Herbst-/Winterkollektion für 2016/2017. Zu sehen gab es Musterungen, die an Vergrößerungen vereister Flächen erinnern, metallische Materialien als Mäntel und Looks, die komplett mit Plastik-Eiszapfen übersät sind. Zwischen den experimentelleren Looks findet man hauptsächlich schwarze Kombinationen – zum Teil aus durchsichtigen Materialien und zum Teil dunkles glänzendes Leder, das ebenfalls symbolisch an glattes Eis erinnern kann. Als Accessoires gab es viele Sonnenbrillen zu sehen. Die Models wurden auch durch das Make-up zu Eisköniginnen. Es wird tragbarer bei Steinrohner, verliert jedoch nicht das besondere Etwas und traut sich immer noch mehr, als man es von der deutschen Mode gewöhnt ist.
Ewa Herzog
Wenn man die Ewa-Herzog-Show besucht, weiß man schon sicher, was zu erwarten ist: Schöne Spitzenkleider, -oberteile und All-over-Spitze, die jedes mal aufs Neue interpretiert werden. Herzog spielt die nächste Wintersaison, wie viele ihrer Kollegen auch, mit der Weiblichkeit, betont besonders die Taille, lässt nackte Schultern hervor blitzen und die Röcke wieder kürzer werden. Neben der Spitze dominieren auch Strick, Goldfäden und Tweed-ähnelnde Strukturen. Die Farben sind dabei für den Winter sehr pastellig, klassisch Weiß und Schwarz. Besonders neu und gut gefallen haben die Kombinationen aus kurzen Skaterröcken und weiten Pullovern, die einhergehen mit dem romantischen Stils der Designerin, jedoch gleichzeitig ein Bruch zu den extravaganten Abendkleidern sind.
Augustin Teboul
So viel Farbe gab es beim Designer-Duo Augustin Teboul noch nie! Das Label, das sich sonst sehr gedeckt in Schwarz und gegebenenfalls auch in Beige oder Weiß hält, zeigte eine beinahe bunte Kollektion mit Perlen und Stäbchenpailetten am Donnerstag Abend im Kronprinzenpalais. Eine weitere Sensation ist, dass das Label sonst auf Präsentationen und Kunstinstallationen setzt. Nun sind sie zurück auf dem bewährten Runway – eine Veränderung die manch Zuschauer irritiert, die jedoch sehr erfrischend für das Erfolgslabel ist. Die Winterkollektion 2016/2017 ist nämlich allgemein kaum mit den Vorgängern zu vergleichen. Die Röcke sind knapp, Kleider figurbetont eng – Haut gern gesehen. Alles erinnert an die wilden späten Achtziger. Netzartige Pullover schmücken nackte Körper und weite Tüllröcke aus mehreren Lagen wippen zu dem Gesang der Live-Sängerin. Zu den netzartigen Looks, Bustiers, Oberteilen und Kleidern werden auch Netzstrumpfhosen und bunte Söckchen kombiniert. Die engen, hoch geschnittenen Hosen sind teilweise aufgerissen. Augustin Teboul schließt sich damit der nächsten großen Trendbewegung an: Back to the late 80s.
Vladimir Karaleev
Nach dem Vladimir Karaleev, einer der bedeutendsten Designer der Berliner Modebranche, die letzte Saisons ausgesetzt hatte, kam er jetzt um so überzeugender zurück. So gesehen ist nicht wirklich etwas neuartiges passiert, er bleibt seinem Stil treu, lebt weiterhin vom Matrerialmix, das teils Patchworkartig zusammengebracht wird und behält auch die für ihn typischen unverarbeiteten offenen Säume. Diesmal arbeitet er für den Winter 2016/2017 sehr viel mit Rollkragenpullover und Layerings, es gibt drapierte Röcke, weite Hosenbeine und feste Wollstoffe. Verschiedene Stoffarten werden durch das Drapieren und unterschiedliches Aneinandersetzen zu ungewohnten Strukturen. Schlitze in Jacken und Oberteilen sorgen dafür, dass sich gesamte Stoffstücke, verschieden um den Körper winden. Der Stil von Karaleev bleibt weiterhin unverwechselbar.
Runway Bilder: ©Mercedes-Benz Fashion