Fashion Revolution Week: Vom 18. bis 24. April findet sie auch in Berlin statt.

©FashionRevolution
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Mode, meist Fast Fashion, steht oft in der Kritik für problematische Produktionsprozesse, die Mensch und Umwelt schaden. Der Einsturz des Rana Plaza Gebäudes am 24. April 2013, bei dem weit über 1.000 Menschen ums Leben kamen, hat bei vielen Konsumenten und Unternehmen ein Umdenken bewirkt. Als eine Konsequenz dieser Katastrophe gründete sich die Fashion Revolution, um das Bewusstsein für den Preis dieser Praktiken zu stärken und aktiv einen Wandel herbeizuführen.

 

Heute ist sie die weltweit größte Bewegung des Mode-Aktivismus und organisiert weltweit verschiedene Events, Kampagnen und Proteste. Ihr Ziel ist nichts weniger, als die Ausbeutung von Menschen und Umwelt zu beenden, die Arbeitsbedingungen human zu gestalten und die Machtverhältnisse der globalen Modeindustrie zu verschieben und in Balance zu bringen. Das System der „Wegwerf-Kleidung“ soll beendet und damit Handwerk, traditionelle und nachhaltige Herstellungsweisen wieder wertgeschätzt werden.

Die Fashion Revolution stellt eine Verbindung her zwischen den Menschen, die Mode tragen und denen, die sie produzieren; zum Beispiel mit der „Who made my clothes“ und der „Who made my Fabric“-Kampagne. In den Sozialen Medien und von Kund:innen taucht unter diese Frage unter #whomademyclothes immer wieder auf und Näher:Innen, Weber:Innen oder Färber:Innen antworten unter #imadeyourclothes“ und erzählen ihre Geschichte. Transparenz zu schaffen ist eine Möglichkeit, die Konsumenten einzubeziehen.

 

Eine andere Möglichkeit für eine zukunftsfähigere Modebranche ist die Förderung von nachhaltiger Produktion und Design. Hier spielt beispielsweise das Fashion Open Studio eine wichtige Rolle, das auch fester Bestandteil der Berlin Fashion Week ist. Das Fashion Open Studio dient als Plattform und Mentoring-Programm für Designer und Labels, die die gleichen Ziele haben. Durch verschiedene Formate, wie Upcycling- und Repair-Workshops, Diskussionsrunden und Talks online und offline, können Designer:innen, Produzent:innen und Kund:innen in Kontakt treten und sich austauschen.

 

Die diesjährige Fashion Revolution Week steht unter dem Motto

MONEY FASHION POWER.

Orsola de Castro, Co-Gründerin und Global Creative Director bei Fashion Revolution, sagt dazu:

„Zu Beginn unseres 9. Jahres werden wir zu unserem Kern zurückkehren und die tiefgreifenden Ungleichheiten, sozialen und ökologischen Missstände in den Lieferketten der Mode aufdecken. Von der ungleichen Gewinnverteilung über überproduzierte, leicht wegzuwerfende Mode bis hin zu Machtungleichgewichten, die Inklusion zunichte machen. Andererseits fordern inspirierende neue Designer:innen, Denker:innen und Fachleute auf der ganzen Welt das System mit Lösungen und alternativen Modellen heraus. Die Fashion Revolution Week ist beides, die Mode hinterfragen und feiern, global und lokal, wo immer du bist.“

 

Global und lokal finden auch die verschiedensten Events statt; auf vielen Kontinenten, in größeren und kleinen Städten, in London, Paris und natürlich in Berlin. Es wird unter anderem am 23. April eine Auktion in der NochMall oder zwischen dem 14. Bis 27. April verschiedene Workshops bei Platte.Berlin geben.

Ein anderer wichtiger Punkt ist freie Partizipation: Wer Ideen hat und selber ein Event starten möchte, ist willkommen. Wie man sich beteiligen kann und weitere Informationen, sind unter fashionrevolution.org, fashionrevolution.org/germany oder bei fashionopenstudio.com/events zu finden.