Change Fashion – ZEITMAGAZIN x Vogue Konferenz

©Vogue x Zeitmagazin Konferenz, Andreas rent, Getty Images für Vogue
©Vogue x Zeitmagazin Konferenz, Andreas rent, Getty Images für Vogue
Wandel kann weh tun, ist aber unbedingt notwendig – vor allem in der Modeindustrie. Ein Rückblick der ZEITMAGAZIN x Vogue Konferenz.

Am zweiten Tag der Berlin Fashion Week fand erneut das etablierte Konferenzformat ZEITMAGAZIN x Vogue im Kronprinzenpalais statt. Unter dem diesjährigen Motto „Change Fashion“ diskutierten Experten der Modebranche, wie Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp, Model Toni Garrn, Tillmann Prüfer, Style Director des ZEITmagazins und Susanne Franz, Marketingchefin von Seat über die Zukunft der Mode und den ständigen sowie notwendigen Wandel der Industrie.

Schon zu Beginn wurde eines klar: Wandel ist wichtig, auch wenn er manchmal weh tut. Tillmann Prüfer eröffnete und machte klar, warum der Wandel weh tun kann: Er sprach von Abneigung gegen Influencer. Grund: Sie verkörpern Model, Stylist und Agent und ersetzen das uns Bekannte. Auch der Luxusbegriff wird neu definiert: Gesundheit und Wellness sowie die Beschäftigung mit dem eigenen Körpers zählt nun dazu – das Thema wird immer komplexer. Und wenn wir jetzt zur Mode kommen, wird die Kritik unüberhörbar. Prüfer spricht von Demokratiserung der Mode, Fast Fashion und Kleidung als Wegwerfartikel und fragt kritisch, wie lange Mode noch als Luxusgegenstand zählen könne.

"Wir sollten die Veränderung sein, denn Mode ist immer auch ein Indikator für Veränderungen in der Welt“, betont er weiter.

Tillmann Prüfer während seiner Keynote (©Vogue x Zeitmagazin Konferenz, Andreas Rentz, Getty Images für Vogue)

Im Gespräch von Toni Garrn und Christiane Arp wurde schnell deutlich, wie wir Teil des Wandels, der Veränderung oder sogar einer Bewegung werden können. Das Supermodel gab konkrete Beispiele und verwies auf Model-Kollegin Cameron Russel. Russel thematisierte im Oktober 2017 mit dem Hastag #myjobshouldnotincludeabuse, das das #metoo-Thema in der Modelbranche. Dank Social Media ist es heutzutage einfacher Botschaften zu vermitteln und eine Bewegung zu starten, betonte Garrn.

Susanne Franz, Marketing Chefin von Seat mit Tillmann Prüfer (©Vogue x Zeitmagazin Konferenz, Andreas Rentz, Getty Images für Vogue)

Auch mit dem eigenen Modelabel kann man ein Zeichen setzen: In diesem Sinne bat ZEITCampus-Redakteurin Nina Piatscheck die Designer des Labels „GmbH“ auf die Bühne. Mit der Frage „Kann Mode denn auch wirklichen Wandel hervorrufen?“ konfrontierte sie das Designer-Duo. Serhat Isik und Benjamin Alexander Huseby sind sich einig: "Mode kann eine Plattform für eine politische Mission sein“. Weiter betonten sie, dass es jetzt den Raum gebe, dass die Modewelt einen solchen Appell auch erhört - die Zeiten sind politisch.

Von einflussreichen Influencern und Statement-Mode ging es weiter zu etablierten Unternehmen, die den Wandel auch außerhalb der Modebranche durchmachen müssen. Für Susanne Franz, Marketing Chefin von Seat setzt der Wandel der Branche ein tägliches Thema. Zwar beschäftigt sie sich nicht mit der Modeindustrie, jedoch mit einem Lifestyleprodukt, dass eine immanente Ausstrahlungskraft hat – dem Automobil. "Geschwindigkeit ist ein Lebensgefühl“ – das sehe man schon daran, dass kleine Kinder ihre Bobbycars lieben. Marken müssten sich mehr und mehr individualisiert an den Kunden anpassen. Dass das jetzt auch für eine Automarke wie Seat gilt, zeigt, dass mehr und mehr Branchen Prinzipien übernehmen, die in der Modewelt schon längst angekommen sind.“, so Franz weiter.

Rund 200 Gäste folgten den Diskussionen der Experten zum Thema Wandel der Branche. Es scheint, als sei die Veränderung, der Wandel ein ständiger Begleiter, den es gilt, in seinen diversen Facetten, zum Positiven zu leiten.

Mehr Informationen zur Zeitmagazin Konferenz:
http://www.vogue.de/mode/artikel/zeitmagazin-vogue-konferenz-juli-2018