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ZEITmagazin x Vogue Konferenz Stil & Mode: "New Order"
Die Modewelt verändert sich heutzutage rasant schnell, was weltweit sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat. Was heut gilt, kann morgen überholt sein, alte Regeln sind passé. Die Branche ist nicht mehr die gleiche und so hat sich das ZEITmagazin in Kooperation mit der Vogue dafür entschieden, „New Order“ zum Thema der vierten ZEITmagazin x Vogue Konferenz Mode & Stil zu machen.
Die Leitfrage der Konferenz lautete am Montag Mittag: „Wohin entwickelt sich das System Mode?“ Keiner kann wissen, was morgen neues auf uns wartet und welche Veränderungen vor der Tür stehen. Als Beispiele wurden von Tillmann Prüfer, Style Director des ZEITmagazins unter anderem Snapchat und soziale Medien im Allgemeinen benannt. Modelabels zeigen in unserer heutigen Zeit kaum noch zwei Kollektionen pro Jahr, manche präsentieren zusätzliche Cruise Kollektionen, andere verzichten komplett auf das Kollektionssystem oder Modeschauen.
Als Gäste der Konferenz waren unter anderem Daniel Marks von „The Communications Store“, der mit seiner PR Arbeit für den Erfolg der Londoner Fashion Week maßgeblich verantwortlich ist, aber auch junge Designer wie anfangs Christopher Kane etablierte. Der größte Unterschied von damals zu heute ist, dass die PR Arbeit viel früher beginnen muss, als zuvor. Früher startete man mit der Mode, heute muss man die Geschichte der Marke schon im Vorfeld aufbauen und mit PR unterstützen. Heute ist man nicht mehr exklusiv, sondern inklusiv, so Marks.
Weiter machte Christiane Arp, die wieder einen großen Fortschritt des Fashion Councils kommunizieren durfte. Zum 1. Juli 2016 startet die Partnerschaft zwischen dem Fashion Council Germany und H&M Deutschland. Dies gab Arp gemeinsam mit Thorsten Mindermann, Geschäftsführer von H&M Deutschland bekannt. Das Mentorship-Programm wird zwei Jahre dauern und Designer vom kreativen Bereich ins Business helfen. Am Ende soll eine kommerzielle Kollektion von drei bis vier Designern entstehen.
Nach dieser großen Verkündung begrüßte man die chinesische Stylistin und Influencerin Leaf Greener als Gast der Konferenz. Sie spricht von den unterschieden des chinesischen Marktes zum europäischen, dass man nicht den gleichen Zugang zu sozialen Netzwerken hat, wie hier und somit Greender das chinesische Netzwerk "WeChat" aufgebaut hat, was als Pendant aller unterschiedlichen Netzwerke funktioniert.
CEO von Birkenstock, Oliver Reichert, erklärt auf der Konferenz, wie es Birkenstock schafft, als Traditionsprodukt erfolgreich zu bleiben und dabei komplett auf soziale Medien zu verzichten. Er spricht von der Kleinteiligkeit des Denkens – Birkenstock gewinnt mit seinem Fußbett und bleibt auch wegen diesem, ein Produkt, das stetig Erfolg verkündet. „Alles, was man online tut, wird irgendwann jemand verdrängen“, so Reichert.
Imran Amed, CEO und Gründer der Platform Business of Fashion erzählt im Gespräch mit Christiane Arp von schicksalshaften Zufällen, die ihn zu seiner erfolgreichen Online Platform gebracht haben. Amed hat eine Marktlücke gefüllt, indem er die Mode Gemeinschaft miteinander verbindet und alle News aus der Modebranche von allen Websites auf einer einzigen vereint, aber dabei den industriellen Gedanken im Fokus behält. Einen neuen Weg, der zeitgerecht für die vielbeschäftigte Branche ist und alles wichtige in Kürze auf einen Blick vereint.
Brexit ist ein großes Thema auf der Konferenz. Amed sieht der Entscheidung, des Austritts von UK aus der EU als Wahl-UK Staatsbürger besonders kritisch entgegen: "Es herrscht jetzt eine große Unsicherheit, und wirtschaftliche gesehen ist Unsicherheit immer eine extrem schlechte Ausgangsbasis."
„Die Zukunft ist primitiv“, argumentiert Ross Lovegrove, Industrie- und Produktdesigner, der weltweit großen Erfolg feiert. Er lässt sich mittlerweile wieder von der Wurzeln der Menschheit inspirieren und nennt das Ergebnis „organic design“. Auch er denkt, dass Luxus etwas ist, was neu definiert werden muss. In manchen Welten ist es Luxus Wasser zu besitzen, in anderen eine wertvolle Designer Tasche.
Die Chefredakteurin von "T: The New York Times Style Magazine" ist als letzte im Gespräch. Deborah Needleman, spricht von der „Too-Much-Ness“ in der heutigen Modewelt – zu viele Produkte, zu viele Kollektionen, zu viele Shows, von allem ist heute zu viel da. Man darf es jedoch nicht negativ sehen, genau das macht das Interessante unserer heutigen Zeit aus. Wie schon die anderen Gäste nennt sie Demna Gvasalia von Vetements und Balenciaga und Allessandro Michele von Gucci als die beiden wichtigsten Designer unserer heutigen Zeit. Wichtig sind die Persönlichkeiten, die original und unabhängig denken, nicht die Regeln der Modewelt, um heute zu bestehen. Man muss Dinge hinterfragen und neu interpretieren.
Mehr Informationen zur ZEITmagazin x Vogue Konferenz Stil & Mode: http://convent.de/de/archiv/zeit-events/mode-stil/