Highlights der BFW 6 / 7

© Clara Collette Miramon, Anasteisha Danger
© Clara Collette Miramon, Anasteisha Danger

BALLETSHOFER

Mit Anleihen aus der Sportswear, geprägt durch strenge Schnitte und geradlinige Silhouetten, zeigte Alan Balletshofer sein handwerkliches Können in Form maßgeschneiderter, kurzer, kastiger Jacken, locker sitzender Hosen und Mänteln mit Klassikerpotential, zu neu interpretierten Timberland-Bootsschuhen. Es ist das zweite Mal, dass Balletshofer seine Kollektion während der Berlin Fashion Week präsentiert. Diese Saison gehört der gebürtige Schwabe, der 2019 sein eigenes Label gründete, jedoch auch zu den Berlin Contemporary-Gewinner:innen. Seine Kollektion '2024 - 006' präsentierte der Designer im ersten Stock des Martin-Gropius-Baus. 

Ihre Kollektionen sind nach Erscheinungsjahr und einer fortlaufenden Nummer benannt. Die aktuelle heißt somit: 2024 - 006. Was inspirierte Sie?

Eine Mischung aus persönlichen Erfahrungen und alltäglichen Beobachtungen, meine Jugend und gleichzeitig meine Erwachsenenzeit. Neben traditionellen künstlerischen Einflüssen lasse ich mich auch immer von Architektur und den Erlebnissen des Alltags in der Stadt inspirieren.

Zu sehen waren erdige Grautöne, Braun und viel Schwarz. Warum?

Ich wollte den Fokus mehr auf die Silhouette legen, statt auf auffällige Farben. Diese reichen von breit geschnittenen Rückenpartien und maßgeschneiderten Vorderfronten bis hin zu hoch angesetzten Taschen und hohen Kragen. Gerade letztere spielen eine zentrale Rolle in der Kollektion.

Welche sind Ihre drei Lieblingslooks?

Dazu gehört ein Mantel mit versetzter Naht am Armloch. Sind die Hände in die oberen Taschen gesteckt, wird das Volumen nach vorne gedrückt, trotzdem sitzt der Mantel noch gut. Außerdem gefällt mir eine Plissee-Hose mit versteckten blauen Seidenstreifen, die sich beim Gehen wie Kiemen öffnen. Und ein gewachstes Wollset, das nun die Eigenschaften eines Outdoor-Kleidungsstücks hat, aber das Aussehen und die Qualität italienischer Wolle. 

Auf eine Kooperation sind Sie diese Saison besonders stolz. Welche ist das? 

Ja, wir freuen uns sehr diese Saison mit Timberland zu kooperieren. Um die Essenz beider Markenidentitäten einzufangen, lassen wir beide Brand-Identitäten verschmelzen. Deswegen haben wir etwa die Vorderkappe eines klassischen Oxford-Schuhs isoliert, als Zeichen für das Modehandwerk, und diese auf die ikonische Timberland-Sohle appliziert. 

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CLARA COLETTE MIRAMON

Bonbonfarben, Rüschentops, Superlow-Waist-Caprihosen, Minishorts, Korsetts und ein ordentlicher Hauch der 00er Jahre: Mit ihrer Kollektion “Nesting” feiert Berlin Contemporary-Gewinnerin Clara Colette Miramon ihr großes Runway-Debüt auf der BFW. Hierfür verwandelte sie einen historischen Tanzsaal in ihre verträumte Kulisse. 

 “Meine Kollektion erforscht die weibliche Stärke und Verletzlichkeit und ist inspiriert von in Paris lebenden, surrealistischen Künstlerinnen der 30er Jahre. 

Looks aus Seide und Jersey in hellen Tönen wie Weißgrau und Rosa werden kontrastiert mit dunklen Akzenten. Hinzu kommen Jeans-Entwürfe aus ungewaschenem Denim und Mesh-Designs mit lebendigen Prints kombiniert mit Kunstpelz-Details. 

Zu den besonderen Highlights zählen ein weißes Jersey-Outfit, ein voluminöser Rüschen-Cardigan und Kniepolster-Leggings, die traditionelle Proportionen herausfordern. Das "Umbrella Dress" imitiert die Form eines geöffneten Regenschirms, während Korsett-Looks und gepolsterte Silhouetten die Entwürfe, für die Clara Colette Miramon bekannt ist, neu interpretieren. Ein weiteres Highlight ist ein Kleid, das vollständig aus recycelten Boxhandschuhen besteht.

Die Show findet in einem historischen, komplett weiß gestrichenen Ballsaal statt. Das Bühnenbild zeigt ein Mädchen, das auf einem Berg aus Erde schläft, und lädt das Publikum ein, in ihre Traumwelt einzutauchen. Die Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Camille Soulat, die die Illustrationen für die Drucke der Kollektion entworfen hat, verleiht den Designs eine einzigartige Note.”

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“Die Modeszene in Berlin erlebt derzeit eine spannende Transformation mit vielen aufstrebenden Designer:innen und neuen Talenten. Es ist eine aufregende Zeit, Teil dieser dynamischen Branche zu sein.”

— Clara Colette Miramon 

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NAMILIA

Der Andrang zur Namilia-Show am Mittwochabend war riesig. Fast 600 Gäste, Fans, Raver:innen, queere Stilikonen, Content Creator, davon beeindruckend viele in Outfits der Brand, versammelten sich vor der Location “The Tunnel” im U-Bahnhof des Potsdamer Platz. Emilia Pfohl und Nan Li präsentierten die 60 Looks ihrer Kollektion 'Good Girl Gone Bad' auf dem längsten und clubbigsten Runway dieser Fashion Week und inszenierten zusammen mit der 00er-Jahre-Kultmarke Ed Hardy eine Namilia-typische wilde, bunte und selbstbewusste Party der Popkultur und Provokation. 

Super kurze Minis, laute Fake-Fur-Mäntel, knallig pinke Lederoptik-Ensembles, sexy Ballgowns mit gewohnt provokativer Message: Tops mit der Strass-Aufschrift “Fashion Victim”, “I love Ozempic” auf Print-Shirts und neudesignte Ed Hardy-Originalteile formten den Look der Kollektion. Seit 2015 setzt Namilia auf hochwertige, konzeptionell anspruchsvolle Stücke zu erschwinglichen Preisen und erobert damit vor allem die Herzen junger Menschen – fast 80 % der Kund:innen sind unter 35 Jahre alt.

“'Good Girl Gone Bad' taucht tief in den Lebenszyklus des Ruhms ein und erkundet die Popkulturlandschaft der 2000er und frühen 2010er Jahre – eine Ära, die für ihre gnadenlosen Paparazzi und die skrupellose Klatschpresse bekannt ist. In Zusammenarbeit mit Ed Hardy überdenken wir den ikonischen Status der Promikultur, indem wir Archiv- und Vintage-Kleidungsstücke in Couture-Roben verwandeln und Streetwear mit handgefertigter Stickerei und maßgeschneiderter Verarbeitung aufwerten. Unsere Kollektion hinterfragt, warum die Gesellschaft Individuen an ihre Grenzen für Anerkennung drängt und die zyklische Natur des Ruhms beleuchtet, in der jeder durch soziale Medien Ruhm erlangen und sowohl Vergötterung als auch scharfe Kritik erleben kann. Wir stellen die gesellschaftliche Besessenheit in Frage, Menschen in Stereotype zu pressen, nur um zuzusehen, wie sie an diesen unmöglichen Standards scheitern. Diese Faszination, anderen beim Scheitern zuzusehen, insbesondere Frauen, deren Abstieg von der Diva zur 'Hure' erfolgt, während das Rampenlicht verblasst, ist ein kraftvoller Kommentar zum zerstörerischen und dennoch inspirierenden Spektakel des Ruhms. Zum ersten Mal setzen wir auch Upcycling ein, verwenden unverkaufte Ed Hardy-Stücke und Vintage-Kleidung, um diese kulturellen Dynamiken herauszufordern und zu reflektieren.”

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“In Zusammenarbeit mit Ed Hardy überdenken wir den ikonischen Status der Promikultur, indem wir Archiv- und Vintage-Kleidungsstücke in Couture-Roben verwandeln und Streetwear mit handgefertigter Stickerei und maßgeschneiderter Verarbeitung aufwerten.”

— Emilia Pfohl & Nan Li, Namilia 

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KILIAN KERNER

Die Runwayshow von Kilian Kerner fand in der Uber Eats Music Hall statt. 

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BERLIN CONTEMPORARY SS25 SHOWROOM

Der Fashion Council Germany lädt bis einschließlich Donnerstag Presse, Stylist:innen, Einkäufer:innen und andere Branchenvertreter:innen zum Resee der neuesten Kollektionen der Berlin Contemporary Designer:innen ein. Heute werden die Designs von Balletshofer, Clara Colette Miramon, DZHUS, HORROR VACUI und SF1OG ausgestellt. 

Berlin Contemporary Showroom
Spring/Summer 25
Hotel Château Royal 

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Neo.Fashion. Best Graduates Show & Award

Am Mittwochabend bildete die Best Graduates Show den krönenden Abschluss vonNeo.Fashion.. Moderiert von Hadnet Tesfai erhielten die von der Jury ausgewählten Graduates einen Award.

Best Design:
Marvin Mülleck
„I share my bed with dreams“
Kunsthochschule Weißensee

Best Craftsmanship:
Marie-Louise Müller
„HESSENCE ERITAGE“
Macromedia Berlin
 
Best Sustainability Concept: 
Nadine Aurin-Liew
„Nutzmensch“
HTW Berlin

Best Innovation:
Christian Nemnich
„wool venture“
HS Pforzheim

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202030 - The Berlin Fashion Summit

202030 - The Berlin Fashion Summit ist Deutschlands progressivste Plattform für interdisziplinären Diskurs und Vernetzung zwischen Avantgarde-Kreativen, pragmatischen Forscher:innen und intelligenten Industriebeteiligten. Am Dienstag und Mittwoch wurden unter anderem Themen wie Wertschöpfungsketten, innovative Materialien und die Sustainabilty Requirements, die für die Berlin Fashion Week ab Februar 2026 in Kraft treten werden, beleuchtet. 

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Bildmaterial steht im offziellen Berlin Fashion Week Media Hub zur Verfügung.