Genderless Fashion: Mode ohne Geschlechtergrenzen

©LML Studios PR Getty for NOWADAYS
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GENDERNEUTRAL, GENDERFLUID, GENDERLESS: 

Auch wenn sich bislang eher kleinere Brands oder einzelne Kollektionen größerer Marken auf Genderless Fashion spezialisiert haben: Geschlechtsneutrale Mode und ihre gemeinsame genderfluide Präsentation wird auf Laufstegen immer präsenter. Ein Zeichen dafür, dass Mode jenseits von Gender über einen Trend hinaus den gesellschaftlichen Wandel in widerspiegelt: alle Menschen anzusprechen – unabhängig vom Geschlecht. 

Mit Geschlechtsattributen spielen oder sie überwinden

Dabei ist das Spektrum groß, in dem Labels damit experimentieren, mit Geschlechterstereotypen bei Kleidung zu spielen, sie aufzulösen oder eine binäre Sichtweise gänzlich zu überwinden. In der Diskussion geht es nicht nur um Formen und Schnitte, sondern auch um bislang männlich oder weiblich, feminin oder maskulin attributierte Farben, Materialien und Stoffe. So gibt es neben Unisex-Kollektionen, die eher einem One-fits-all-Prinzip nahe sind, solche, die mehr oder weniger spielerisch darauf zielen, das eigene Individuum und den menschlichen Körper in seiner Einzigartigkeit geschlechterunabhängig durch Mode zu unterstreichen. Minimalistische Ansätze und schlichte Formen stehen dabei neben extravaganten Outfits mit unkonventionellen Materialien. 

Bei einigen Designer:innen spielt schon jetzt der Geschlechtsaspekt im Entwurfsprozess von Kleidung gar keine Rolle mehr. Kreiert wird nicht mehr für Herren- und Damenbekleidung, sondern für Zweck und Körperregionen. Ihnen geht es darum, Kleidung grundsätzlich nicht mehr zu gendern, sondern geschlechtliche Ausdrücke in der Mode zu vermischen.

Berliner Brands – von minimalistisch bis extravagant

Unterschiedliche Ansätze dafür, wie Mode geschlechtsunspezifisch funktionieren kann, spiegeln sich auch in den vielfältigen Designs von Berliner Brands wider. Zu genderneutralen Labels mit minimalistischem Ansatz gehören beispielsweise die Gründer:innen von UY Studio aus Berlin-Neukölln, die Haut-Couture-erfahrene Französin Aurelia Paumelle im Prenzlauer Berg und Kolo Berlin, die mit ihrer Streetwear auch auf saisonale Trends verzichten. 

Die in Neukölln ansässige New Yorkerin Olivia Ballard möchte Geschlechterkategorien explizit nicht auflösen, sondern mit genderfluiden, aber femininen Entwürfen aktiv mit ihnen spielen. Und Labels wie LML Studio und Impopsible beispielsweise kreieren geschlechtsunabhängig eher extravagante tragbare Kunstwerke.