Berlin Fashion Week im Juli 2019 – Ein Rückblick auf die Shows

Neonyt Show ©MBFW Berlin
Neonyt Show ©MBFW Berlin
In der ersten Juliwoche 2019 kamen wieder zahlreiche Modebegeisterte aus der ganzen Welt in Berlin zusammen, um die neuen Kollektionen der bekannten Top-Designer und Newcomer-Talente zu sehen, die auf Berlins Laufstegen präsentiert wurden.
Neonyt Show ©MBFW Berlin
Neonyt Show ©MBFW Berlin

Zentraler Schauplatz war, wie auch in den vergangenen Saisons, die Modenschau-Plattform MBFW im Ewerk, in Mitte. Auf dem Vorplatz wurden die MBFW-Shows für das öffentliche Publikum live übertragen und als besonderes Highlight konnten Besucher im Garten des Ewerks im Rahmen des neuen, von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe geförderten Präsentationsformats GROWHOUSES die Keylooks zehn ausgewählter Newcomer-Designer ansehen.

Eindrucksvolle, kreative Runway-Shows gab es in dieser Saison aber auch außerhalb des E-Werks. So nutzte beispielweise Marcel Ostertag die romantische Atmosphäre auf dem Dach des Westin Grand Hotels für die Präsentation seiner neuesten Kollektion und Marc Cain verwandelte das Velodrom in ein einzigartiges Lichtspektakel.

Das waren unsere Highlights der Shows im Rahmen der Berlin Fashion Week im Juli 2019:

Marina Hoermanseder im SEZ

Marina Hoermanseder begab sich in dieser Saison auf eine Zeitreise zurück in die 1980er und 1990er Jahre. Bei der Präsentation ihrer Frühjahr/Sommer 2020 Kollektion fühlten sich das Fachpublikum wie bei einer amerikanischen Prom-Night. Geprägt durch Neonfarben, Glitzerflächen und Puffärmel, beeindruckte sie mit einer Synthese von Glamour und Trash. Auch die typischen Lederarbeiten von Hoermanseder fanden selbstverständlich ihren Platz. Neu definiert, unterstrichen sie die Exklusivität der Kollektion. Zusätzlich wurden 13 exklusive Modelle der Schuh-Marke BUFFALO gezeigt, um den Auftakt der Kooperation zwischen ihr und der Brand zu zelebrieren.

Lou de Bètoly (MBFW)

Inspiriert von der Morgendämmerung und geprägt durch die Vereinigung von Extravaganz und Raffinesse war die neue Kollektion der französischen Designerin Lou de Bètoly. Handgefertigte Stickereien und komplexe Häkelarbeiten erinnern an die Sinnlichkeit, die rebellische Vision und die Dekadenz der Stadt Berlin. Gefördert wurde die Show von der Senatsverwaltung für Wirtschaft Energie und Betriebe.

Marc Cain im Velodrom

„Color in Motion“ war das Motto der Marc Cain Show in dieser Saison. Der Laufsteg im Velodrom, einer der größten Veranstaltungshallen Berlins, verwandelte sich eine spektakuläre Lichtshow. Das Zusammenspiel aus Lichtlinien und Beats sorgte für ein wahrhaft einzigartiges Raum- und Klangerlebnis. Auch die Looks der neuen Kollektion steckten voller Power! Die Verbindung aus soften Neonfarben und auffälligen Prints sorgte für jede Menge Spannung.

Lena Hoschek (MBFW)

Lena Hoschek liebt die Natur – diese Liebe spiegelt sich auch in den zentralen Designs ihrer neuen Kollektion wieder. Gekonnt illustrierte sie die tiefe Naturverbundenheit mit Pflanzen-Motiven. Auch der Laufsteg verwandelte sich während der Show in einen Blumentraum. Hoschek nahm ihre Zuschauer mit auf eine märchenhafte Reise. In ihrer neuen Kollektion kombiniert sie verruchte Lingerie mit hauchzarten Tüllkleidern und setzt so gekonnt erotische Kontraste.

#DAMUR (MBFW)

Die neue Kollektion der ehemaligen Gewinner des Premium International Trade Shows Young Talent Awards vom Herbst/Winter 2019 zeigt die Welt, wie sie ist. Asymmetrisch, unterteilt in Farben und geprägt von der Digitalisierung. Ziel der Kollektion ist es, auf Missstände aufmerksam zu machen und mit Stereotypen zu brechen. Im ersten Teil der Show wurden ausschließlich monochromatische Outfits präsentiert: ganz in schwarz und weiß. Der zweite Teil war bunt, farbenfroh und schrill. Jede Menge Details, geometrische Formen und Leopardenmuster.

Richert Beil (MBFW)

Bereits das Voice-Intro zu Beginn der Show mit dem Titel „Unscharf“ beeindruckte. Dieses machte auf den Wandel in der Modebranche aufmerksam. Der Bezug wurde dabei auf den Respekt vor dem menschlichen Körper, Produktionsbedingungen und der Verantwortung für die Umwelt gesetzt. Während die 30 Looks der Kollektion vorgeführt wurden, war im Hintergrund ein Video im Stil eines Überwachungsfilms zu sehen. Im Video zu sehen: das Designerduo, wie es sich seiner Haare und Kleidung erledigt. Richert und Beil wollten demonstrieren, was passiert, wenn sich Frauen und Männer von äußeren Merkmalen frei machen. Mit der Kollektion aus leichten Stoffen wie Seide und Baumwolle, forderten die beiden stereotype Schönheitsideale heraus. Ziel der Kollektion war es, Menschen dabei zu unterstützen, ihr Selbstbewusstsein zu finden, was sich in unseren, durch Selbstoptimierung  und Social Media geprägten Zeiten zunehmend schwierig gestaltet.

Neonyt (MBFW)

Denim, Denim und noch mehr Denim. Das war die Neonyt Fashion Show, welche in diesem Jahr den Fokus bei den nachhaltigen Looks klar auf Denim setzte. Rund 80 nationale und internationale Sustainable Fashion Labels präsentierten ihre nachhaltigen Denim-Pieces. Kombiniert mit Leder, Seide und Patchwork wurden Looks geschaffen, von Bohamian, über Western bis hin zu Motorcycle und Elegant. Die kuratierte Show verschiedener nachhaltiger Designer wurde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft Energie und Betriebe gefördert.

Marcel Ostertag auf dem Dach des Westin Grand Hotels

Begleitet von einem wunderschönen Sonnenuntergang über den Dächern Berlins fand die Show von Marcel Ostertag statt. Die Dachterrasse des Westin Grand Hotel in Berlin Mitte war voller Liebe. Die romantische Atmoshpäre passte perfekt zu Ostertags neuer Kollektion: „Lovers“.  Ziel der Kollektion war es, ein Zeichen für die Liebe zu setzen – „Liebe für alle“ lautete der Claim. Mit viel Farbe, zarten Spitzenstoffen, Mustern und seiner Liebe zum Detail verzauberte der die Zuschauer.

MBFW Growhouses

Als ein besonderes Highlight hatten in dieser Saison 10 Nachwuchs-Designtalente die Chance, ihre Key-Looks im Rahmen eines ganz neuen Präsentationsformats im Garden des Ewerks einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Vom 1. bis zum 3. Juli wurden die Looks der folgenden Labels in Glasräumen, die an Gewächshäuser erinnerten ausgestellt: Magdalena Mayrock, Florian Schulze, Don Aretino, Sven Holger, Isabel Vollrath, Michael Sontag, Vladimir Karaleev, Ivanman, Marcell von Berlin und Laurent Hermann Progin. Gefördert wurde das neue Format von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.