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Berlin Fashion Week: Sommerausgabe der Messen abgesagt
Nun ist offiziell, womit viele bereits gerechnet haben: Aufgrund des Senatsbeschlusses, der Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Besuchern bis zum 24. Oktober verbietet, werden die Messen der Berlin Fashion Week nicht stattfinden können.
Eigentlich sollte die Sommerausgabe der Berlin Fashion Week vom 28. Juni bis zum 2. Juli 2020 in die neue Saison gehen. Doch die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus beschlossen wurden, führen nun dazu, dass vor allem die Großveranstaltungen, wie die Messen abgesagt werden müssen.
Bereits am 18. März verkündete Jörg Wichmann von der Panorama Berlin die Absage der vom 30. Juni bis zum 2. Juli geplanten Messe am Flughafen Tempelhof. Wichmann betonte jedoch, an einer neuen, digitalen Lösung für Industrie und Handel zu arbeiten: “Diese neue Situation sehen wir gleichzeitig als Chance, über konstruktive Möglichkeiten der Vernetzung, in einer Zeit wo wir uns physisch nicht begegnen können, nachzudenken. Wir haben bereits eine Task Force zusammengestellt, die sich mit einem modernen, digitalen Produkt beschäftigt, welches wir aus unserer Messefunktion heraus denken.”
Auch Thimo Schwenzfeier, Geschäftsführer der nachhaltigen Messe Neonyt hatte den Sommertermin bereits am Montag abgesagt. “Wir sind weiterhin im engen Austausch mit anderen Marktteilnehmern und den zuständigen Behörden in Berlin. Unser Ziel ist es, der Branche ein sicheres, positiv gestimmtes und nach vorne blickendes Umfeld als wertvollen Impuls für die Geschäfte nach der Krise bieten zu können. Wir setzen deshalb alles daran, eine Präsentationsplattform im zweiten Halbjahr zu schaffen – in welcher Form und zu welchem Termin auch immer – und werden zu gegebener Zeit über den Stand der Dinge informieren.”, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der Neonyt vom 20. April.
Heute gab schließlich auch die Premium Group die Absage ihrer Messen Premium und Seek sowie der Fashiontech-Konferenz bekannt. Nachdem zunächst noch ein späterer Ausweichtermin für die Veranstaltungen der Premium Group im Raum stand, äußerte sich Anita Tillmann heute in einer Pressemitteilung folgendermaßen: „Wir bedauern die Entscheidung natürlich sehr, insbesondere nach dem Erfolg unserer Events im Januar. Das Verbot von Großveranstaltungen steht schon seit einiger Zeit im Raum und wurde öffentlich diskutiert. Es tut weh, dennoch sind wir uns auch unserer Verantwortung bewusst. Wenn die Absage unserer Messen, Konferenzen und Partys zur Sicherheit unserer Kunden und Besucher beiträgt, müssen wir diesen Schritt gehen.”
Der Fashion Council Germany ist auf nationaler und internationaler Ebene im Dialog mit der Politik, um gemeinsame Initiativen und Lösungsansätze für die deutsche Modeindustrie zu Zeiten der Corona-Krise zu finden und kooperativ zu entwickeln und zu etablieren. Dafür reagierte der Verein bereits zu Anbeginn der Krise mit einem Forderungspapier, welches der Regierung gemeinsam mit einer Bedarfsanalyse vorgelegt wurde. Zudem arbeitet die zentrale Interessenvertretung der deutschen Modebranche aktuell mit Hochdruck daran, diverse Online-Formaten auf die Beine zu stellen. Einige konnten bereits umgesetzt werden: ein Newsroom mit aktuellen Informationen und Links zu Fördermitteln und Hilfestellungen, Online-Seminare rund um das Thema Corona-Krise sowie digitale Diskussionsplattformen in Form von E-Talks und -Roundtables. „Wir müssen und können die Krise nur gemeinsam bewältigen. Wir müssen aber auch gemeinsam und visionär unsere Zukunft gestalten und die Wirkungen der Krise zur Systemkritik und -verbesserung nutzen,“ Scott Lipinski, Geschäftsführer des Fashion Council Germany