Mütter und Bahnverkehr – Tag 3 der BFW
MARKE
MARKE inszenierte seine Kollektion "Everything That Stays Is Love" in der historischen Villa Elisabeth. In drei textilen Akten setzte sich Designer Mario Keine mit den Themen Jugend, Trauer und Verfall auseinander. Zu Beginn erstrahlten fließende Silhouetten, sanfte Drapierungen und zarte Verzierungen in Grün- und Goldtönen, bevor sich die Farbpalette zunehmend verdunkelte - bis mit übergroßen Hemden und grob zugeschnittenen Schleifen schließlich der Verfall einsetzte. Mit dieser Kollektion vereint Mario Keine einmal mehr hervorragendes Handwerk mit konzeptionellem Tiefgang und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Lou de Bètoly
Die AW25 Kollektion der französischen Designerin Lou de Bètoly wurde im historischen Spiegelsaal des Clärchens Ballhaus gezeigt, wo ein einsames Flügelklavier ohne Pianist das Publikum verzauberte. Die aus Vintage und Deadstock-Textilien gefertigten Looks (von dekonstruierter Lingerie bis hin zu recycelten Fahrradreflektoren) spielten mit Haute Couture-Traditionen. Mit minuziöser Handarbeit und innovativen Upcycling-Techniken überschreitet die Designerin weiterhin die Grenzen zwischen Mode, Kunst und traditioneller Handwerkskunst.
Richert Beil
Die AW25 Runway-Show "Mutter" von Richert Beil setzt das Bild erschöpfter, überlasteter Mütter als Metapher für eine müde und überforderte Gesellschaft ein. Jale Richert und Michele Beil inszenierten die Kollektion mit einer Kombination aus weichen Strickwaren und Latex-Looks sowie einer Mischung aus scharfen Silhouetten und übergroßen Outerwear-Looks. Durch diese Kontraste entstand eine visuelle Erzählung, die den Druck von Erwartungen, ständiger Belastung und dem schnellen Tempo des modernen Lebens widerspiegelte.
HADERLUMP
Zum Abschluss des zweiten Tages fuhren die Gäste mit einer historischen S-Bahn direkt ins S-Bahn-Depot in Schöneweide, wo HADERLUMP die Kollektion "SOLIVAGANT" präsentierte. Inspiriert von den Eisenbahnpassagieren der Mitte des 20. Jahrhunderts, wurde die Kollektion zu einer nostalgischen Reise in die Vergangenheit, die mit ihrer Mode die individuellen Geschichten der Passagiere erzählte und zugleich vermochte sie stilistisch ins Jahr 2025 zu holen. Dabei legte das Label einen besonderen Fokus auf Taschen, Koffer, Mäntel und Blazer.
Kitschy Couture
Abarna Kugathasan vom Label Kitschy Couture lud am zweiten Tag der BFW das Publikum zu einem romantischen Date in einem exklusiven Kunstspace unter dem Motto "La Bohème Artistique" ein. Das Event bot den Gästen nicht nur die Gelegenheit, die neueste, provozierende, von Lingerie und Nachthemden inspirierte Kollektion zu entdecken, sondern auch, sich in einer traumhaften und liebevollen Atmosphäre mit der Kitschy Couture-Community zu verlieren.
Maria Chany
Maria Chanys Kollektion ist eine kreative Auseinandersetzung mit Abfall als Ressource - "ELYSIUM", ein neu interpretiertes Nachleben für Kleidungsstücke. Die Kollektion stellt sich eine Welt vor, in der Abfall zu Mode wird und Nachhaltigkeit mit Kunst verschmilzt. Sie repräsentiert eine Zukunft, in der Umweltbewusstsein und Kreativität harmonisch koexistieren.