Was macht eigentlich: "Mongrels in Common"?

In den letzten Saisons hörte man wenig von dem bekannten Designer-Duo, doch dies hat seine Gründe. Über Umstrukturierungen und Veränderungen in der Modebranche.

Stetig stark besuchte Fashion Shows, von der nationalen und internationalen Presse gefeiert und mit mehreren Preisen ausgezeichnet sind sie auch ein Liebling der Prominenz und Stylisten – das Label „“Mongrels in Common“ von Livia Ximénez Carrillo und Christine Pluess hat seit 2006 einen erfolgreichen Werdegang vorzuweisen. Doch mittlerweile ist es sehr ruhig um das Label geworden, was in diesem Fall kein Grund zur Sorge sein muss, sondern eine taktische Umstrukturierung innerhalb der Marke bedeutet.

Denn das Designerduo hat in den letzten Jahren bemerkt, dass sich der Markt stark verändert hat. Der Trend wendet sich vom saisonalen Gedanken ab und dieser Entwicklung musste man sich anpassen. Das Signature Piece der Marke Mongrels in Common, sind beispielsweise ihre Blusen, mit dem einzigartigen Pin-Verschluss, welche seit Jahren ein Dauerbrenner sind und auch das erste Stück, das übernommen wurde in das neue Prinzip, der verschmelzenden Saisons. „Mongrels in Common“ haben nämlich etwas grundlegendes verändert: ihr Kollektionssystem. Es gibt keine festen Saisons mehr, sondern in etwa jede acht Wochen eine „Limited Edition“, die nur im eigenen Shop in Berlin Mitte und online auf www.mongrelsincommon.com erhältlich ist. Dazu behalten sie ihre Klassiker durchgehend im Sortiment. So gibt es die Stücke mit hoher Nachfrage immer auf Lager plus Minikollektionen mit verschiedenen Designs, Farben und Materialien.

Christine Pluess und Livia Ximénez Carrillo setzen ihren Fokus nicht mehr auf die Presse oder Fashion Shows, sondern auf den Verkauf in ihrem eigenen Laden und Onlineshop. Ein großes Problem bei dem saisonalen Geschäft waren die Liquiditätsprobleme der sehr langen Vorfinanzierung. Die Vorteile ihres neuen Kollektionssystems sind dabei, dass man nicht mehr in einer hohen Stückzahl vorproduzieren muss und spontaner reagieren kann. Denn wird eine der Minikollektionen nicht gut angenommen, kann man das Budget für die nächste entsprechend anpassen. Der direkte Kundenkontakt vor Ort macht es möglich, die Nachfrage genau bestimmen zu können und böse Überraschungen zu vermeiden.

So sehr die beiden Designerinnen auch ihre Teilnahme an der halbjährig stattfindenden Fashion Week vermissen, mussten sie leider feststellen, dass trotz der positiven Presseresonanz und der großen internationalen Reichweite, sich dieser Erfolg nicht in den Umsätzen spiegeln konnte. Der Aufwand ist zu groß, das Ergebnis zu klein. Das Label befindet sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase, in der das Konzept noch nicht fix ist, jedoch für „Mongrels in Common“ gut funktioniert. „Wir müssen auch geschäftlich kreativ bleiben“ – so schließen die Designerinnen in der Zukunft nichts aus, denn sie sind bereit, sich den Änderungen des Marktes immer weiter anzupassen.