Highlights der BFW 4 / 7

© ODEEH, Luna Schaffron
© ODEEH, Luna Schaffron

RICHERT BEIL 

Nachdem sie während der Berlin Fashion Week im Februar mit Kuchen auf dem Runway das 10-jährige Jubiläum ihres Labels Richert Beil feierten, präsentierten die Berlin Contemporary Gewinner Jale Richert und Michele Beil diese Saison eine "Bademodenschau" mit Schwimmflügeln – und blieben ihrer Mission treu, mehr Inklusivität in die Modewelt zu bringen. 

"Unsere Runway-Show 'Bademodenschau' präsentiert eine Kollektion, die traditionelle Vorstellungen von Sommermode herausfordert, indem sie Inklusivität und Komfort für jeden Körper feiert", erklärten die Designer:innen. "Inspiriert von den vielfältigen Erfahrungen und Vorlieben von Menschen, die sich in typischer Sommerkleidung nicht wohlfühlen, zielt diese Show darauf ab, das Konzept der Sommermode neu zu definieren, indem sie eine Neuinterpretation des typischen Strandlooks zeigt."

Ihre Inspiration spiegelt sich in der Bandbreite der Designs wider, von luftigen Silhouetten wie wasserabweisende Karokombis oder Kleider mit der Aufschrift “Moin Moin”, die ein Gefühl von Freiheit vermitteln, bis hin zu maßgeschneiderten Stücken, wie einem langen schwarzen Neoprenmantel oder Crop-Tops mit Luftpolstern, die Komfort und Schutz symbolisieren. 

Jale Richert und Michele Beil lassen sich von der Einfachheit und Authentizität des Alltags inspirieren und übersetzen diese Elemente in ihre Designs. Indem sie vertraute Erfahrungen und Situationen in ihre Kollektionen einfließen lassen, verleihen sie ihren Kleidungsstücken eine spürbare Nähe und Resonanz. Dieser Ansatz ermöglicht es ihnen, Geschichten in ihren Kleidungsstücken zu erzählen und die Träger:innen einzuladen, sich mit den Narrativen hinter den Looks zu verbinden.

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"Unsere Runway-Show 'Bademodenschau' präsentierte eine Kollektion, die traditionelle Vorstellungen von Sommermode herausfordert, indem sie Inklusivität und Komfort für jeden Körper feiert."

Jale Richert & Michele Beil, Richert Beil

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SIA ARNIKA 

In einem leerstehenden Ladenlokal, unter grellem Neonlicht, zu aggressiven Summgeräuschen und zwischen Fliegenzuchtkästen, präsentierte Sia Arnika ihre Ready-to-wear. Auch diese Saison zeichnen sich die Looks der Dänin durch ihre Liebe zum Detail und viel Progressivität aus. „Alles beginnt mit dem Stoff, seinen Texturen, Formen, der Dekonstruktion und den zahlreichen Gegensätzen, von denen alle meine Kollektionen leben: Unordnung und Verzierung, das Alltägliche und das Provokative sowie die Kunst des Schichtens und Formens“, erklärt die Designerin. 

So sind ihre Entwürfe mal gelayert, dann wieder ganz pur. Mal sind sie kunstvoll verziert, etwa mit drapierten Schnüren, dann stehen Cutouts im Mittelpunkt oder Stoffmanipulationen dominieren den Look. Oft schmiegen sich die Silhouetten eng an den Körper an, dann scheinen sie sich wieder aktiv vom Körper zu entfernen. Fließende Stoffe treffen auf klare Linienführung und vermitteln gleichzeitig Stärke und Sanftheit. 

Im Fokus der zahlreichen sportlichen Outfits stand das Poloshirt, das Arnika in verschiedenen Varianten präsentierte: Mal als superenges Neckholder, dann gelayert, an ein XXL-Basketball-Trikot erinnernd oder mit zarten Rüscheninlays und teilweise bedruckt mit der Aufschrift „The People Want More“. 

Sia Arnika gehört diese Saison nicht nur zu den Gewinner:innen von Berlin Contemporary, sondern, wie gestern bekannt gegeben, auch zu den Finalist:innen des FCG/VOGUE Fashion Funds.

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ODEEH  

Das große Finale des zweiten Tages der BFW fand im Kolonnadengang des Alten Museums statt, wo Otto Drögsler und Jörg Ehrlich, das Duo hinter ODEEH, ihre neueste Kollektion präsentierten. Die Berlin Contemporary-Gewinner zeigten auch diese Saison überaus eklektische Designs, die immer eines verbindet: handwerkliche Exzellenz.

Zu sehen waren athletische Trackpants, kombiniert mit Mini-Sakkos, sowie Technostoffe und abstrakte, japanisch anmutende Blumenprints. Klassische Streifenhemden wurden durch kleine Strasssteine veredelt, während die schillernden Fäden zweier acidgrüner Looks charmant im Wind flatterten. Besonders schick: Die hellpinken Entwürfe mit offenen Kanten, verziert mit funkelnden Broschen. 

Muster, Farben, Materialien und Stile zu mixen gehört fest zur ODEEH DNA. Was bestimmt stilistisch diese Saison die Kollektion? 

Wir spielen mit ein wenig "Kitsch", etwas Romantik und einem Hauch von Strenge. All diese Elemente vereinen sich in Form einer sehr harmonischen Komposition zu ODEEH, der Marke. Wir möchten immer alles vereinen, die Reinheit und die Komplexität, die Einfachheit und die Vielschichtigkeit. Und genau das spiegelt sich in unserer Kollektion wider.

Sie lieben es, mit Gegensätzen zu spielen. Welche sind es in dieser Kollektion?

Transparenz und Layerings stehen im Fokus. Mit beidem haben wir viel experimentiert. Wir verwenden technische Stoffe, die sich durch bewegte Oberflächen auszeichnen. Es geht um den Kontrast zwischen zerknitterten, glänzenden und matten Materialien. Mehrdimensionale Kompositionen und komplexe Stoffkonstruktionen treffen auf einfache weiße Baumwollpopeline oder einen Crêpe de Chine aus Seide. Es sind genau diese Gegensätze, die uns faszinieren.

Auch diese Saison trägt Ihre Kollektion ganz bewusst keinen Titel. Warum? 

Wir mögen die Idee nicht, einen bestimmten thematischen Pfad zu verfolgen, um eine neue Kollektion zu definieren. Für uns ist jede Kollektion ein neues Kapitel, immer mit der Idee der Gegenüberstellung. Unser Ziel ist es, Garderoben für Frauen zu kreieren, die sich auf sichtbare, manchmal laute und fast immer sehr freie Art und Weise kleiden möchten. Und: Mittlerweile entwerfen wir drei Drops pro Saison, also insgesamt sechs pro Jahr. Alle diese mit einem Titel zu versehen, engt uns ein und begrenzt. Das möchten wir nicht. Alles, was uns interessant erscheint und zu unserer aktuellen Stimmung passt, hat das Potenzial, eine Kollektion zu beeinflussen.

Was hat Sie diese Saison inspiriert? 

Der Alltag einer modernen, selbstbestimmten Frau. Wieder und wieder haben wir uns die folgenden Leitfragen gestellt: Was braucht es, um gesehen und erinnert zu werden? Was bedeutet "Schönheit" für uns, was heißt dieses "Oh, sie sah großartig aus"? Was stellt uns vor Herausforderungen? Worauf sind wir noch neugierig? Welche Bereiche sind für uns noch unentdeckt, nachdem wir so lange in diesen kreativen Prozessen tätig sind? Was sind unsere weißen und unentdeckten Flecken auf dieser Landkarte der Kreativität?

Ihre Runwayshow fand im Kolonnadengang des Alten Museums statt. Wie wirkt ein so historischer Ort auf Ihre Mode? 

Es ist ein wahrhaft ikonischer Ort. Mit extremen Proportionen, hohen Decken und einem herrlichen, marmorierten Hintergrund. Die historische Kulisse zwingt uns zu Modernität, in allen Aspekten. 

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"Unser Ziel ist es, Garderoben für Frauen zu kreieren, die sich auf sichtbare, manchmal laute und fast immer sehr freie Art und Weise kleiden möchten.”

Otto Dröglser & Jörg Ehrlich, ODEEH

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Berlin Contemporary Showroom by FCG

Der Fashion Council Germany lädt bis einschließlich Donnerstag Presse, Stylist:innen, Einkäufer:innen und andere Branchenvertreter:innen zum Resee der neuesten Kollektionen der Berlin Contemporary Designer:innen ein. 

Berlin Contemporary Showroom
Spring/Summer 25
Hotel Château Royal 

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202030 - The Berlin Fashion Summit

202030 - The Berlin Fashion Summit ist Deutschlands progressivste Plattform für interdisziplinären Diskurs und Vernetzung zwischen Avantgarde-Kreativen, pragmatischen Forscher:innen und intelligenten Industriebeteiligten. Am Dienstag gab es bereits einige spannede Talks.

Hier geht es zum Programm von Tag 2...

EWA HERZOG

Die Runwayshow von Ewa Herzog fand in der KÖNIG GALERIE statt.

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MARC CAIN

Die Runwayshow von Marc Cain fand in Potsdam, Am Neuen Palais, statt. 

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Bildmaterial steht im offiziellen Berlin Fashion Week Media Hub zur Verfügung.