Fünf Fragen an Ingo Nolden

Wir trafen den Managing Director und CEO der Modelagentur ICONIC zum Gespräch über Berlin als Modestadt, deutsche Topmodels und seiner Arbeit als internationaler Model-Agent.

Seit über zwanzig Jahren ist Ingo Nolden als einflussreicher Model-Agent weltweit unterwegs. Bevor er im Jahr 2006 seine eigene Agentur ICONIC Models in Berlin gründete, war er unter anderem bei IMG Models New York tätig. Zu seinen Schützlingen gehören bekannte Models wie Bar Rafaeli, Angela Lindvall oder Jac Jagaciak.

Wir trafen den Model-Experten zum Gespräch über Berlin als Modestadt, deutsche Topmodels und der Arbeit als internationaler Model Agent.

Welche Besonderheit siehst du am Standort Berlin?

Ingo Nolden: Die Besonderheit liegt darin, das Berlin als Modestandort immer noch NEU ist und einen ganz eigenen Charakter hat. Das weckt die Neugier und führt dazu, dass die Menschen sich mit Entschlossenheit und Pioniergeist an neue Themen in der Mode herantrauen und noch weiter herantrauen sollten! Ein langer Atem und ein neues Bewusstsein bzw. eine eigene Handschrift für die Kreativ-Schmieden wäre angebracht. Leider gibt es in der Berliner-Mode bis dato nur wenig Gutes und Neues zu sehen, wo man als internationaler  Mode-Experte sagen kann „Das ist grossartig“. 

Wie wichtig ist der Standort aus deiner Sicht als Chef einer Modelagentur, der sehr viel mit internationalen Kunden, weltweit erfolgreichen Models und auch im direkten Austausch mit IMG Models arbeitet?

Berlin ist alles und bietet alles. Das können die anderen großen Städte in Deutschland nicht von sich behaupten. Deswegen findet die Fashion Week auch hier statt und nicht in Düsseldorf, Hamburg oder München, obwohl ICONIC genau in diesen Städten mehr Volumen produziert als in Berlin.

Berlin hat Reichweite und mittlerweile eine sehr gute Ansammlung von jungen, kreativem Potenzial wie keine andere deutsche Stadt: Fotografen, Stylisten, Magazine und vieles mehr. Und genau deswegen haben wir uns entschlossen von diesem Standort aus zu operieren. Das gefällt nicht nur uns, sondern auch unseren weiblichen Klientinnen.  Und hier gibt es von uns das, was unsere Models in erster Linie benötigen - ein gut gesteuertes Development mit einem internationalen „plan of action“. Ich bin es gewohnt, viel zu Reisen. Das Management unserer weiblichen Klientinnen erfolgt zumeist fernmündlich. Und wenn das mal nicht ausreicht fliegt, das Talent eben her oder vice versa. Berlin ist immer eine Reise wert - und liegt innereuropäisch zentral.

Man hört oft, dass die deutschen Models die Modewelt erobern –Haben deutsche Models besondere Vorteile?

Deutsche Frauen vermitteln mir immer ein Gefühl von einer gewissen Leichtigkeit und Ungezwungenheit,  die man sonst eher selten bei Frauen aus anderen Nationen findet. Verbunden mit einer gewissen Unnahbarkeit und Exklusivität im Gesicht sind das entscheidende Faktoren für große Unternehmen, mit einem solchen Gesicht zu werben, weil die Produkte dadurch noch cooler, luxuriöser und hochwertiger erscheinen.

Welche Eigenschaften sind Ihnen bei upcoming Models besonders wichtig, bevor sie bei ICONIC unter Vertrag genommen werden?

Wenn jemand außergewöhnlich ist, das besondere Etwas oder eine besondere Aura und eine Wahnsinns-Energie hat. Dazu einen grossartigen Charakter bieten kann, weltoffen ist und gerne reist und zuallerletzt auch noch umwerfend schön ist, dann hat die Person gute Chancen bei ICONIC.

Ich sehe das in einem Bruchteil von Momenten… mache ja schliesslich seit 20 Jahren nichts anderes (lacht). Größe und Maße sind uns auch wichtig, aber wenn es jemand ist auf den diese Merkmale passen, machen wir auch gerne Zugeständnisse.

Auf was freuen Sie sich während der Fashion Week Berlin am meisten?

Fashion Week bedeutet bei ICONIC lange Arbeitstage, Entscheidungen in der letzten Minute, Drama und viel Flexibilität. Deswegen werde ich mich nach langen Arbeitstagen – wie in jeder Saison – auf das Gleiche freuen : Mein Bett. 

Mehr Informationen zu Ingo Nolden und seiner Model Agentur auf:

www.iconicmanagement.com